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Zwei Tore für die Ewigkeit: Ex-Profis verzücken im Unterhaus

©Lerch, RW Langen
Ein Wochenende, zwei Geniestreiche: Sidinei de Oliveira und Dzemo Neslanovic lassen es im Vorarlberger Fußball-Unterhaus krachen.

Im rauen Alltag des Amateurfußballs, wo das Gras manchmal höher wächst als die Ambitionen mancher Teams, blitzen gelegentlich Momente auf, die selbst eingefleischte Fans staunen lassen. Am Wochenende war es wieder so weit: Zwei ehemalige Profis zeigten, dass Klasse eben doch nicht vergeht.

Sidinei packt den Hammer aus

Es lief bereits die 91. Spielminute auf dem Platz von RW Langen. Der Schiedsrichter hatte die Nachspielzeit längst angezeigt, das Spiel gegen den FC Höchst schien dem Abpfiff entgegenzutrotten. Doch dann fasste sich Sidinei de Oliveira, 41 Jahre alt, ein Herz. Der Brasilianer, der einst 106 Spiele in der 2. Liga für Austria und den FC Lustenau absolvierte, setzte zu einem Kunstschuss an, der sich tief ins Gedächtnis der Zuschauer brennen sollte.

Rund 25 Meter Torentfernung, kaum Platz – doch de Oliveira zog ab, der Ball segelte in einer perfekten Flugkurve über den chancenlosen Aly Tarek Aly Hassan im Höchster Kasten hinweg und schlug unhaltbar im langen Kreuzeck ein.

Neslanovic trifft in Rekordzeit

Einige Kilometer entfernt, beim Auswärtsspiel der 1b-Mannschaft des SC Hatlerdorf in Schruns, sorgte ein weiterer Routinier für ein echtes Kuriosum und gleichzeitig für ein Tor, das technisch kaum genialer sein könnte. Dzemo Neslanovic, 42 Jahre alt, 13-facher 2.-Liga-Spieler des SCR Altach, schnappte sich den Ball beim Anstoß und innerhalb von nur vier Sekunden zappelte das Leder im Netz.

Was nach einem Fifa-Glitch klingt, war in Wirklichkeit ein höchst gewitzter Geniestreich. Der Ball flog über Emil Walser, den Torhüter des FC Schruns 1b, hinweg ins Gehäuse. Wahrscheinlich das schnellste Tor in der Geschichte der 4. Landesklasse und definitiv eines, das man nicht vergisst. Es war die perfekte Mischung aus Spielintelligenz, Risikofreude und Präzision.

Gelernt ist gelernt

Diese beiden Tore stehen sinnbildlich für das, was den Fußball im Unterhaus so besonders macht: Hier treffen Leidenschaft und Lebensfreude auf Routine und manchmal auch auf Genialität. Sidinei de Oliveira und Dzemo Neslanovic haben in ihrer Karriere viel erlebt und sie zeigen, dass der Fußball kein Verfallsdatum kennt.

(VOL.AT)

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