Egal, ob Tag oder Nacht, Regen oder Schneefall, der Bewerb läuft rund um die Uhr. Mit dem Salzburger Helmut Eichholzer und dem Oberösterreicher Christian Amon gehen beim 4. Red Bull X–Alps auch zwei Österreicher an den Start.
Die Route kann frei gewählt werden, aber sieben vorgegebene Wendepunkte müssen die Herren der Lüfte auf ihrem Weg durch die Alpen passieren: Zuerst den Salzburger Hausberg, den Gaisberg, danach den Watzmann in Bayern, dann den Großglockner, die Marmolada in den Dolomiten, das Matterhorn in der Schweiz sowie Mont Blanc und Mont Gros in Frankreich. Die Luftlinie beträgt 818 Kilometer, tatsächlich dürfte es aber deutlich weiter sein: So ist vor zwei Jahren der Sieger 900 Kilometer geflogen und knapp 600 gelaufen, während der Zweitplatzierte nur 330 in der Luft aber dafür 1.000 auf den Beinen zurückgelegt hat.
Mehrere hundert Sportler haben sich für den diesjährigen Wettkampf beworben, 30 wurden vom Veranstalter ausgewählt, und die kommen aus 23 verschiedenen Ländern. “Es reicht hier nicht, ein guter Pilot zu sein, die Teilnehmer müssen auch enorme Ausdauer, Kraft, mentale Stärke und Erfahrung in den Bergen haben, auch wenn sie nicht klettern müssen”, sagt Nick Warren von der Fuscher Agentur Zooom Production, der mit der Organisation des Bewerbs beauftragt ist, gegenüber der APA. Trotzdem gehören alle Starter zur Weltklasse in der Paragleiter-Szene, zumindest zu den besten 500, so Warren.
Den etwa 20 Kilo schweren Gleitschirm müssen die Athleten selbst schleppen, sie werden aber von einem persönlichen Assistenten begleitet, der sich um Proviant, Kleidung und Navigationshilfe sorgt. Via GPS wird überwacht, dass sie die sieben Wendepunkt auch wirklich passiert haben. Aber nicht nur das: Auch im Internet kann ihnen laufend gefolgt werden, auf Google Earth kann ihre Route sogar dreidimensional nachgeflogen bzw. -gelaufen werden.
Für Helmut Eichholzer ist es “das Ereignis in der Gleitschirmszene”. Der Salzburger ist nach 2005 bereits zum zweiten Mal bei den “X–Alps” mit dabei. Damals landete er auf Platz vier. Sein Trainingsprogramm ist streng: “Richtige Ernährung, Fliegen und lange Spaziergänge. Ich gehe oft bis zu sieben Stunden, um den Körper an die Belastung zu gewöhnen.” Er möchte durch diese extreme Belastung seine Grenzen neu entdecken. Auch Christian Amon war im Bewerb 2005 schon am Start, musste damals jedoch nach einer etwas härteren Landung verletzungsbedingt das Rennen schon am ersten Tag beenden. Beide haben sich in der internationalen Szene längst einen Namen gemacht, Eichholzer wurde beispielsweise 2008 Weltcup-Sieger, Amon holte 2004 den Red Bull Dolomitenmann.
Wie lange die Teilnehmer für die Route benötigen, “lässt sich schwer vorhersagen und hängt vor allem vom Wetter ab”, so Organisator Warren. Bei gutem Wetter seien schon Flüge von 200 Kilometern an einem Tag möglich, an anderen sei nur ein Bruchteil zu Fuß zu bewältigen. Auch wenn Tag und Uhrzeit noch völlig unbekannt sind, steht das Ende des Wettkampfes schon fest: Exakt 48 Stunden, nachdem die Füße des Siegers auf dem Floß vor Monaco aufgesetzt haben, ist das Red Bull X–Alps 2009 Geschichte.
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