Der eine jagt dem Ball im Stadion nach, die andere kämpft auf internationalen Courts um Punkte: Daniel bei Austria Lustenau, Serena im österreichischen Badminton-Nationalteam. Zwei Wege, die sich früh trennten und beide an die Spitze führten.
Kindheit in Bewegung
Was für andere Familien die Ausnahme ist, war für die Au Yeongs Alltag: Tennis, Schwimmen, Turnen, Golf, Fußball, Badminton. Die Kindheit von Serena (25) und Daniel (22) war geprägt von sportlichen Aktivitäten. Geboren in den Niederlanden, aufgewachsen in Singapur, später übersiedelt nach Vorarlberg.
"Unsere Eltern haben so viel mit uns gemacht, wir haben fast alles ausprobiert", sagt Daniel. Vater Pak Kuan war Fußball-Nationalspieler in Singapur, Mutter Karin organisierte das sportliche Familienleben. Für Serena war klar: "Dass wir mit Sport zu tun haben würden, war bei unserem Papa eigentlich vorprogrammiert."
Zwischen Fußballplatz und Badmintonhalle
Daniel wechselte im Sommer 2017 in die Fußballakademie Vorarlberg und legte den Badmintonschläger endgültig zur Seite. „Ich habe früher beides gleichzeitig gespielt, aber irgendwann musste ich mich entscheiden“, erinnert er sich. Seine Schwester Serena kam dagegen eher zufällig zum Badminton: In Singapur wurde sie bei einem schulischen Test dieser Sportart zugeteilt – ein Moment, der den Beginn ihrer bis heute andauernden Karriere markierte.
Seine Schwester Serena kam dagegen eher zufällig zum Badminton: In Singapur wurde sie bei einem schulischen Test dieser Sportart zugeteilt – ein Moment, der den Beginn ihrer bis heute andauernden Karriere markierte.
Mit nur 16 Jahren schrieb sie Geschichte, als sie als jüngste Athletin zur österreichischen Staatsmeisterin im Damendoppel gekürt wurde. Vier Weltmeisterschaftsteilnahmen, unzählige internationale Einsätze und der Status als Heeressportlerin folgten.

Obwohl beide unterschiedliche Sportarten betreiben, eint sie der kompromisslose Wille, mehr als nur dabei zu sein. "Ich bin ein All-Out-Mensch", so Serena, die aktuell im Rahmen eines Trainingsjahres in Dänemark in der Peter-Gade-Akademie trainiert.

Daniel wechselte nach zwei Jahren in der Akademie in die Jugendabteilung des SC Freiburg, sammelte Erfahrung im Ausland und kehrte Anfang 2024 zurück ins Ländle. Heute stürmt er für die Lustenauer Austria. "Der Spirit im Team hat mich sofort überzeugt. Es fühlt sich an wie eine Familie."
Ein sportliches Duell
Was körperliche Belastung und Alltag betrifft, diskutieren die beiden oft hitzig. "Ich sage, Badminton ist härter – Daniel sagt Fußball", lacht Serena. Die Unterschiede liegen auf der Hand: Während Fußball als Kontaktsport körperliche Durchsetzung verlangt, ist Badminton technisch, schnell und mental fordernd.
"Ich muss alles selbst organisieren – von Turnierreisen bis zu Sponsoren", erklärt Serena, die sich oft wünscht, dass auch in Randsportarten wie Badminton mehr Infrastruktur geboten wird. Daniel kennt dieses Problem nicht: "Im Fußball wird dir alles vom Verein abgenommen, das macht es leichter, sich nur auf den Sport zu konzentrieren."
Geteilter Ehrgeiz, doppelte Motivation
Karten spielen mit den Au Yeongs kann gefährlich werden, zumindest für den Familienfrieden. "Wenn wir gegeneinander spielen, eskaliert es", erzählt Daniel. Wer ehrgeiziger ist? Schwer zu sagen. "Ich zieh meinen Ehrgeiz durch alle Lebensbereiche", sagt Serena. Daniel hingegen fokussiert sich auf das, was ihn begeistert.

Sie sind füreinander Motivator und Vorbild gleichermaßen. "Ich bin brutal stolz auf meinen kleinen Bruder. Er ist einer meiner größten Vorbilder", sagt Serena. Daniel lobt seine Schwester im Gegenzug: "Was sie alles durchgestanden hat in ihrer Karriere, das inspiriert mich jeden Tag."
Die nächsten Ziele
Beide haben große Pläne: Serena will sich 2028 in Los Angeles endlich ihren Olympia-Traum erfüllen. Daniel kämpft mit Austria Lustenau um den Aufstieg in die Bundesliga, langfristig träumt er von einem Engagement in der deutschen Bundesliga.
(VOL.AT)
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