Zwanzig Krippen für das "vorarlberg museum"

Das Bauen von Weihnachtskrippen ist in Vorarlberg eine lebendige Tradition, die in der Sammlung des Museums bisher kaum eine Rolle spielte. Der Vorschlag des Museums, Krippen aus allen Landesteilen zu sammeln, stieß beim Landeskrippenverband Vorarlberg auf Begeisterung. Die Übergabe der restlichen elf Krippen erfolgt im nächsten Jahr.
Krippenbau hat nicht nur eine lange Tradition, noch heute widmen sich 1.600 Menschen in den Vereinen diesem Brauchtum. Um das volkskundliche Phänomen zu dokumentieren, hat Direktor Andreas Rudigier die Vereine des Landeskrippenverbandes Vorarlberg eingeladen, dem Museum jeweils eine Krippe zu bauen. Der Landeskrippenpfleger und Organisator des Projekts Erich Kirner spricht von einer „österreichweit einzigartigen Aktion, die so noch nie stattgefunden hat“. Alle 20 Krippenvereine des Landes haben zugesagt.
Eine Bereicherung für die Sammlung
Auch wenn der Wert der Krippen im Moment noch gering erscheint – in den nächsten zwei bis drei Generationen wird sich das ändern. „Wie froh wären wir, wenn wir eine Sammlung von Krippen von vor hundert Jahren hätten“, sagt Museumsdirektor Andreas Rudigier. Die ersten neun Krippen wurden dem Museum am 18. Jänner übergeben – von den Vereinen Fellengatter (Götzis), Großes Walsertal, Hard, Hittisau, Hohenweiler, Innermontafon, Rheindelta und Sulzberg. Ohne jegliche Vorgaben von Seiten des Museums entstanden in stundenlanger Feinarbeit und mit Hilfe unzähliger Hände kleine Kunstwerke. Die Vielseitigkeit in der Darstellung der Geburtsgeschichte Jesu erstaunt, vertreten sind die unterschiedlichsten Krippentypen: von heimatlichen Krippen über Kastenkripppen und orientalischen Krippen bis hin zu einem Nachbau des Junker-Jonas-Schlössle in Götzis.
Hundert Arbeitsstunden
Meist schlossen sich Vereinsmitglieder in Teams zusammen, schufen in ehrenamtlicher Arbeit das Gebäude, legten das Gelände an und gestalteten den Hintergrund der Krippen. Je nach Größe wurden hundert Arbeitsstunden und mehr aufgewendet. Die Krippenfiguren wurden von Vereinsmitgliedern geschnitzt, es wurden auch erfahrene Bildhauer beauftragt, wie z.B. Albert Ammann (Bartholomäberg), Christine Beer (Egg), Robert Fleisch (Tschagguns) oder Rudolf Rößl (Lustenau). Zur Dokumentation wurden die Herstellungsprozesse filmisch begleitet und die Krippenbauer in den Fokus gerückt. „Zu den Objekten sammeln wir immer auch die Geschichten“, erklärt die verantwortliche Kuratorin Theresia Anwander.
(Red.)
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