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Zusammenstöße in Belfast glimpflich verlaufen

Anlässlich der Paraden nordirischer Protestanten zum Jahrestag der Schlacht am Boyne im Jahre 1690 ist es an vielen Orten in Nordirland zu Ausschreitungen gekommen.

Insgesamt verliefen diese jedoch glimpflicher als vor einem Jahr, wie die Polizei am späten Abend mitteilte. So wurden in Belfast nur etwa 20 Polizisten verletzt. 2001 waren es weit über hundert gewesen. Der Polizeichef von Belfast, Alan McQuillan, lobte die besseren Vorbereitungen in diesem Jahr.

Im Norden Belfasts warfen Katholiken Flaschen und Steine über die Köpfe der Beamten hinweg auf die Marschteilnehmer des protestantischen Oranier-Ordens. Diese schleuderten die Wurfgeschosse zurück. An einer Stelle gingen Demonstranten beider Seiten direkt aufeinander los, bevor die Polizei eingriff. Im Westen Belfasts kam es zu Zusammenstößen zwischen Katholiken und der Polizei. Diese setzte Plastikgeschosse gegen die Demonstranten ein, die ihrerseits mit Benzinbomben warfen. Auch in Ballymena nördlich von Belfast griffen wütende Katholiken Polizisten mit Benzinbomben und Steinen an, als die Parade vorüberzog.

Der Oranier-Orden erinnert mit den Märschen an den 12. Juli 1690, als Wilhelm von Oranien in der Schlacht am Fluss Boyne südlich von Belfast den katholischen König Jakob II. besiegte. Die Paraden finden nicht nur am eigentlichen Jahrestag statt, sondern ziehen sich über mehrere Wochen hin. Sie führen häufig durch katholische Wohnviertel, deren Bevölkerung sich davon provoziert fühlt.

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