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Zug im Weinviertel entgleist: Strecke gesperrt

Ein Güterzug Richtung Wien entgleiste am Donnerstag Nachmittag.
Ein Güterzug Richtung Wien entgleiste am Donnerstag Nachmittag. ©apa
[caption id="attachment_2971117" align="alignnone" width="238" caption="apa"][/caption] Ein Zugunfall hat sich am Donnerstag im Weinviertel ereignet. Drei Waggons eines von Laa a.d. Thaya (Bezirk Mistelbach) nach Wien fahrenden Güterzugs entgleisten bzw. kippten um, aus zwei der Wagen rann Gips aus.

Verletzt wurde niemand, teilte die Polizei mit. Die Strecke musste gesperrt werden und soll dies für die Untersuchungen und Reparaturarbeiten auch “ein paar Tage” bleiben, kündigte ÖBB-Sprecher Christopher Seif an.

Der Zugunfall ereignete sich um 14.29 Uhr kurz nach dem Bahnhof Staatz in der Nähe von Enzersdorf bei Staatz. Die letzten drei Waggons des sechs Anhänger umfassenden Zuges entgleisten aus noch unbekannter Ursache. Der hinterste Waggon löste sich dabei vom Wagenzug, kippte um und kam auf dem Dach zu liegen, so die Polizei. Ein Teil des Gleises bog sich auf und verfing sich im Wagen. Nach rund 200 Metern kam der übrige Zug durch eine automatische Notbremsung zum Stillstand. Der fünfte Waggon fiel nach links um, der vierte entgleiste zwar teilweise, blieb aber mit dem Vorderwagen verbunden.

Kurzer Brand bei Zugunfall

Durch Funkenflug entstanden zwei bis drei kleinere Brandherde, sie konnten vom 34-jährigen Lokführer gelöscht werden. Aus den letzten beiden Waggons, die insgesamt 89 Tonnen Gipspulver geladen hatten, rann Gips aus. Der vorderste Wagen hatte 25 Tonnen Zitronensäurepulver geladen, blieb laut Exekutive aber unbeschadet. Die mittleren Waggons, die eigentlich für Gefahrguttransporte geeignet wären, sein “zum Glück unbeladen” gewesen, sagte Seif.

Am Donnerstagabend war die Bergung der verunglückten Wagen im Gange und sollte noch in den Abendstunden abgeschlossen werden. Dafür musste extra ein Kran angefordert werden, berichtete der ÖBB-Sprecher. Der hinterste Waggon sei vollständig zerstört und müsse abtransportiert werden. Die übrigen Wagen werde man wieder auf Schiene stellen, damit der Zug weiterfahren bzw. abgeschleppt werden könne.

Die Unfallursache war noch Gegenstand von Untersuchungen, die auch morgen, Freitag, andauern dürften. “Ein Schienenbruch kann aber definitiv ausgeschlossen werden”, betonte Seif. Der Lokführer war nach Angaben der Exekutive in vorschriftsmäßigem Tempo unterwegs.

Die Strecke musste für den Zugsverkehr gesperrt werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Der Oberbau und die Gleise wurden auf einer Länge von rund 300 Metern beschädigt, die Schadenssumme war noch unklar. Die Reparatur werde allerdings “ein paar Tage” in Anspruch nehmen, solange werde der Schienenersatzverkehr noch aufrecht bleiben, so der ÖBB-Sprecher.

(apa)

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