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Zufriedenheit mit Gesundheitsversorgung gesunken

Noch kein Notfall: Österreichs Gesundheitssystem
Noch kein Notfall: Österreichs Gesundheitssystem ©APA/HANS KLAUS TECHT
Österreichs Gesundheitssystem erfüllt seine Aufgaben weiterhin auf hohem Niveau, die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Versorgungsqualität ist in den vergangenen zehn Jahren aber deutlich gesunken. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten OECD-Bericht "Health at a Glance 2025" hervor. Unter den 38 Mitgliedsstaaten liegt Österreich bei sechs von zehn Schlüsselindikatoren über dem Schnitt dieser Industrienationen.

Der Zufriedenheitswert mit der Verfügbarkeit hochqualitativer Gesundheitsversorgung in Österreich wird in dem OECD-Papier für 2024 mit 78 Prozent angeführt, während 2014 noch 89 Prozent zufrieden waren. Der OECD-Durchschnitt lag jeweils niedriger, er ging in den zehn Jahren von 68,8 auf 64,3 Prozent zurück. Den Bestwert nahm jeweils die Schweiz ein, am unzufriedensten waren die Patienten in Griechenland.

Grundbedürfnisse erfüllt

Dass medizinische Bedürfnisse gar nicht erfüllt wurden, sei es wegen der Wartezeiten, der Kosten der Behandlung oder der Anfahrtswege, gab in Österreich nur ein Prozent der Bevölkerung an. Besser liegen hier nur Tschechien, die Niederlande und Deutschland. Am negativen Ende der Tabelle mit über 12 Prozent liegt auch hier Griechenland.

Der Bericht hebt hervor, dass zentrale Gesundheitsleistungen hierzulande für 100 Prozent der Bevölkerung verfügbar sind (OECD-Schnitt: 98 Prozent). 77 Prozent der Gesundheitsausgaben sind von Sozialversicherung und Staat gedeckt (OECD: 75). Nachholbedarf hat Österreich im Vorsorgebereich. So nahmen hierzulande nur 40 Prozent der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren an einem Brustkrebsscreening teil, während es im Schnitt 55 Prozent waren.

Überdurchschnittliche Ausgaben

Über dem Schnitt liegt Österreich bei den Gesundheitsausgaben, sowohl was den Anteil am Bruttoinlandsprodukt (11,8 Prozent, OECD: 9,3) als auch die Pro-Kopf-Ausgaben betrifft. Es gibt auch überdurchschnittlich viele praktizierende Ärztinnen und Ärzte (5,5 pro 1.000; OECD: 3,9) und Krankenpflegepersonen. Schlechter liegt das Land bei den Personen in der Langzeitpflege und der Pharmazie.

Weiterhin gibt es überdurchschnittlich viele Spitalsbetten (6,6 pro 1.000 Einwohner, gegenüber 4,2 im OECD-Schnitt). Und: Trotz aller Diskussionen um die wohnortnahe Spitalsversorgung liegt Österreich auch hier noch überdurchschnittlich gut. Nur 6,4 Prozent der Menschen am Land brauchen länger als 45 Minuten Fahrzeit, um ein Krankenhaus zu erreichen. OECD-weit sind es 16,9 Prozent, im dünn besiedelten Norwegen 43,4.

(APA)

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