Zündung im Takt der Musik
Eine stressige Zeit hat Alexandra Kreutz gerade hinter sich. Die 30-Jährige betreibt gemeinsam mit ihrem Vater Gerhard das Geschäft „Genuss am Gaumen“ in Götzis. Eine große Auswahl an Whiskys, Weinen und anderen Spirituosen gibt es in dem Laden zu kaufen. Dementsprechend viel zu tun war in den Tagen und Wochen vor Weihnachten. Bis einschließlich 8. Jänner ist das Geschäft nun geschlossen. Doch frei haben Alexandra und Gerhard Kreutz dennoch nicht. „Viele glauben, dass wir während dieser Tage Urlaub machen. Aber das stimmt nicht. Wenn überhaupt, dann machen wir Urlaub, um zu arbeiten“, bringt es die junge Frau auf den Punkt und lacht. Anstatt die Beine hochzulegen und zu faulenzen, frönt das Vater-Tochter-Duo zum Jahreswechsel einer weiteren gemeinsamen Leidenschaft: der Pyrotechnik. In Ischgl (Tirol) und in St. Gallenkirch wird am 31. Dezember und 1. Jänner das neue Jahr mit jeweils einem Klangfeuerwerk eingeläutet.
Faszination. 1994 wurde bei Gerhard Kreutz die Leidenschaft für Pyrotechnik geweckt, erzählt seine Tochter. Am Bodensee hat er damals ein Feuerwerk gesehen und war begeistert davon. So sehr, dass er schließlich die Ausbildung zum Pyrotechniker absolvierte. Danach begann er damit, selbst Feuerwerke zu planen und durchzuführen – vorerst nebenberuflich. Ab 2004 machte er sich schließlich mit seiner Firma „Mc Pyro KlangFeuerwerksKunst“ selbstständig. Immer bei den Veranstaltungen mit dabei war Alexandra Kreutz. Erst in der Rolle der Beobachterin, später auch als Helferin bei den Aufbauarbeiten. Die Koblacherin teilt die Faszination für das feurige Spektakel mit ihrem Vater. Für sie war daher immer klar, dass sie mit 18 Jahren die Ausbildung zur Pyrotechnikerin absolvieren würde. Im Kurs war sie damals die einzige Frau und nach erfolgreichem Abschluss die jüngste ausgebildete Pyrotechnikerin im Land. „Ich wurde schon von manchen schräg angeschaut, aber das hat mir nichts ausgemacht“, erinnert sich die 30-Jährige.
Seit sie die Prüfung bestanden hat, unterstützt Alexandra Kreutz ihren Vater bei „Mc Pyro“. Denn die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Feuerwerks ist aufwendig. Noch komplizierter ist es, Klangfeuerwerke auf die Beine zu stellen. Und auf solche sind die Koblacher spezialisiert. Die Effekte werden dabei passend und taktgenau zu Musikstücken gezündet. Das richtige Timing ist hier noch bedeutender als bei einem „normalen“ Feuerwerk. Schließlich fallen Abweichungen sogar Laien auf.
Aus diesem Grund wird der Song bereits zur Vorbereitung durchaus 30 bis 40 Mal angehört. „Um ein Gefühl für die Musik zu bekommen. Gleichzeitig überlegt man auch, welche Effekte zum Einsatz kommen könnten“, erläutert die Expertin. Mithilfe einer speziellen Computersoftware wird dann die „Choreografie“ ausgearbeitet. Es wird der exakte Zeitpunkt festgelegt, wann welche Bombe, welcher Cake, Single Shot oder sonstiger Effekt gezündet werden soll. Zur Planung gehört auch, dass bereits im Vorfeld genau ausgetüftelt wird, wie die verschiedenen Abschussbatterien auf dem Boden angeordnet werden. Dabei geht es auch darum, die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände einzuhalten.
Den ganzen Artikel in der “Neuen am Sonntag” lesen
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.