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Zu Gast in der Krone

Hittisau. Dr. Gerhard Schwarz eröffnete die Gesprächsreihe zum Thema "Ist jeder seines Glückes Schmied?" In seinem Eröffnungsvortrag am 24. Okt. 08 in der Krone in Hittisau– eingebettet in ein fünfgängiges Gourmet-Menü - referiert der gebürtige Vorarlberger Dr. Gerhard Schwarz, Wirtschaftsressortleiter der Neuen Zürcher Zeitung, sein liberales Welt- und Menschenbild.

Von A wie Anmassung von Wissen bis Z wie Zusammenarbeit präsentiert er seinem Publikum ein kleines ABC des Liberalismus. Unter Berufung auf den Sozialphilosophen und Ökonomen Friedrich August von Hayek fällt das erhellende Licht der Schwarzschen Reflexionen auf (fast) alle liberalen Grundthemen: Staat, Privateigentum, Gerechtigkeit, Markt, Freiheit, Eigenverantwortung oder Wettbewerb. Der anerkannte Fachmann, Publizist und Buchautor richtet ein besonderes Augenmerk auf die Verantwortung der Einzelnen und die Rolle des Staates. Diesen wünscht er sich „schlank und stark“, jenen mündig, risikobewusst und kooperativ.

Unter Berufung auf die „friedensstiftende Funktion des Handels“ argumentiert Schwarz für eine Privatrechtsgesellschaft, in der durch Kauf und Verkauf individuelle Interessen befriedigt und durch Angebot und Nachfrage sowohl eine Preis- als auch eine Leistungsdiversität erreicht werden soll. Als Beispiel dient u.a. der Steuerwettbewerb zwischen den Schweizer Kantonen.

Die Wirtschaft ist der Biologie verwandter als der Mechanik, deshalb ist sie weder programmier-, noch plan- oder gar steuerbar. Somit ist das eigenverantwortliche Individuum im liberalen Weltbild eine ebenso dominante wie gefährdete Größe. Weil nicht der Markt versagt, sondern immer nur die Menschen. Und weil es „ein Recht auf Unvernunft“ (G. Schwarz) gibt.

6952 Hittisau, Platz 185