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"Zu Gast bei Verlierern"-EM-Slogan einmal anders

©© zugastbeiverlierern.at
"Zu Gast bei Verlierern" - Mit diesem EM-Slogan will eine junge Designerin rund um die EURO 2008 die Kleidungsstücke von Männern, Frauen, Mädels und Burschen erobern. Zum Thema: Stadtreporter Video

Die Analogie der offiziellen WM-Botschaft in Deutschland 2006 (“Zu Gast bei Freunden”) prangt weiß gedruckt wahlweise auf roten Leiberln, Jacken, Taschen und Unterwäsche. Auch beim Freundschaftsspiel gegen die Niederlande könnte ein derartiges Outfit angesichts der geringen Chancen Österreichs für ironische Fußball-Anhänger geeignet sein.

Gedacht ist der sarkastische Spruch “für Leute, die nicht so extreme Fans sind”, erklärte Stefanie Schöffmann, der kreative Kopf des Projekts, im APA-Gespräch. “Aber man darf das nicht zu ernst nehmen.” Das Projekt verstehe sich als “Selbstironie”, die mit einem “Augenzwinkern” verstanden werden will. Es sei auf jeden Fall “nicht böse gemeint” oder solle keinesfalls die Leistung der Fußballer schmälern.

Eingefallen sei ihr die Idee im Urlaub bei dem Gedanken wie man, als Nicht-Anhänger des runden Leders die Zeit der EM in Wien bestmöglich überstehen könne. “Ich bin jetzt nicht so der Fußballfan”, erklärte die gelernte Grafik-Designerin. “So kann ich trotzdem mitfeiern.” Denn die Kleidung biete Menschen ohne Zugang zu diesem Sport eine Identifikations-Möglichkeit.

“Klar, dass es polarisiert, soll es auch”, betonte die in Vorarlberg geborene 27-Jährige. “Manche finden das geschmacklos, andere fühlen sich in ihrem Stolz gekränkt.” Negative Rückmeldungen bekommt die Grafikerin vor allem von eingefleischten Fans, die sie mit Mail-Botschaften a la “Immer wieder Österreich!” bedenken. Der Großteil finde die Aktion aber “einfach witzig”.

Humor dürfte man auf jeden Fall in der Schweiz, dem zweiten EM-Austragungs-Land, haben: Bei Schöffmann wurde bereits mehrmals wegen einer landestypischen Adaption angefragt. Diese sei aufgrund der Übereinstimmung der Nationalfarben Rot und Weiß und der ebenfalls nicht so überragenden Fußballqualität der Schweizer gar nicht notwendig, erklärte Schöffmann. “Man darf das auch für beide Nationen sehen.”

Ihre T-Shirts sieht die 27-Jährige übrigens durchaus als gutes Omen: “Ich finde, mit dem Motto können wir nur gewinnen”, meinte sie. Trotz mangelnder Fußball-Leidenschaft führt die Vorarlbergerin in ihrem Büro bereits eine EM-Wettliste. Allerdings würden, wie bei einem Lottoschein, die von ihr erhofften Gewinner nach einem schönen Muster angekreuzt, erklärte sie. “Ich weiß nicht einmal wer teilnimmt.”

Bestellt werden können die Kleidungsstücke im Online-Shop unter http://www.zugastbeiverlierern.at Produziert wird in Wien, verwendet werden ausschließlich europäische Stoffe bzw. Fair Trade Materialien.

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