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Zu Fuß durch ganz Österreich für den guten Zweck

Harald Kaufmann ist seit Sonntag unterwegs
Harald Kaufmann ist seit Sonntag unterwegs ©Harald Kaufmann
Nenzing - Für die Familie seines Bruders wandert Harald Kaufmann 1200 Kilometer. Seine Schwägerin ist im September bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Von Burgenland nach Bregenz

Harald Kaufmann hat eine harte Zeit hinter sich – und jetzt Großes vor: Der 34-jährige Nenzinger absolviert seit Sonntag den Lauf seines Lebens und wandert den Nordalpenweg 01 von der Stadt Rust im Burgenland nach Bregenz. Die 1200-Kilometer-Wanderung hat einen tragischen Hintergrund: Kaufmanns Schwägerin Sabrina ist am 13. September 2013 bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die 26-Jährige wurde in Göfis von einem 280 Kilogramm schweren, gepressten Heuballen, der in einer Kurve vom Anhänger eines Landwirts rutschte, erdrückt. Sabrina hinterließ nicht nur ihren Mann Andreas, Harald Kaufmanns Bruder, sondern auch vier Kleinkinder, die Zwillinge Jana und Alex (3), Nino (5) und Leon (6).

Sofort hat der Liftarbeiter seine Saison beendet, um für Bruder Andy und die Kinder da zu sein. Doch damit wollte sich der hilfsbereite Nenzinger nicht zufrieden geben – und startet deshalb den Spendenlauf, um finanzielle Mittel für die Halbwaisen und ihren Vater aufzubringen.

Solidarität groß

Die Solidaritätswelle, die der passionierte Sportler erfährt, scheint immens zu sein. Bekleidung, Unterkünfte und auch der Flug  wurden dem 34-Jährigen nämlich von verschiedenen Seiten gesponsert. Und auch an motivierenden Worten mangelt es nicht: „Über Facebook erreichen mich täglich Glückwünsche. Das spornt mich an und motiviert zusätzlich“, bedankt sich Kaufmann, der in den vergangenen Monaten bis zu vier Mal wöchentlich für sein ehrgeiziges Vorhaben trainiert hat. „Ich bin regelmäßig in den Nenzinger Himmel gewandert, auf die Alpe Gamp oder auf den Hohen Fraßen. Konditionell merke ich auf jeden Fall Fortschritte“, berichtet er vergangene Woche in einem Interview den Vorarlberger Nachrichten. Sein erster Abschnitt, 29 Kilometer von Rust nach Marz, dürfte für den Vorarlberger daher ein Klacks sein.

20 Kilometer pro Tag

Bis zum 21. Juli, dann will Kaufmann in Bregenz ankommen, wird er durchschnittlich 20 Kilometer am Tag zurücklegen. Wieviel Geld bis dahin für die Trauerfamilie zusammen gekommen ist, wird er erst dann sehen: „Bis dahin schauen wir nicht mehr auf das Konto. Wir lassen uns überraschen“, sagt Kaufmann.

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