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Zettel sagt Shiffrin in Aspen den Slalom-Kampf an

Kathrin Zettel war schon im gestrigen Riesentorlauf gut drauf (Rang 2), im Slalom soll's noch besser laufen.
Kathrin Zettel war schon im gestrigen Riesentorlauf gut drauf (Rang 2), im Slalom soll's noch besser laufen. ©EPA
Nach Mikaela Shiffrins Flop in Levi hat die Slalom-Konkurrenz bei den Alpin-Ski-Damen Lunte gerochen und will der jungen US-Olympiasiegerin auch am Sonntag in Aspen (18.00/21.00 Uhr MEZ) einheizen. Allen voran Kathrin Zettel, die in der Höhenlage von Colorado als Titelverteidigerin an den Start geht.
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2012 gewann die Österreicherin – einen Tag nach Platz zwei im Riesentorlauf – den Slalom in Aspen vor Marlies Schild. Die Niederösterreicherin holte damit auf ihrem Lieblinghang, auf dem ihr jeweils im Riesentorlauf 2004 die ersten Weltcup-Punkte, 2005 das erste Weltcup-Podest und 2006 der erste Weltcup-Sieg gelungen ist, ihren ersten Aspen-Sieg auch im Slalom.

“Meine Erfahrung hat sie nicht”

Dementsprechend selbstbewusst und angriffslustig gab sich Zettel drei Wochen nach Platz drei in Levi. “Meine Erfolge in Aspen sprechen für sich.” Shiffrin sei zwar jung, ungestüm, gesund, risikofreudig und stehe voll im Saft, “meine Erfahrung hat sie aber noch nicht”, so Zettel, die gerne an 2012 zurückdenkt. “Es war ein unglaublich cooles Wochenende, allein der Gedanke daran beflügelt mich sehr.”

Shiffrin drückte der Schuh

Zudem geht es der in Levi mit Schmerzmittel fahrenden Zettel gesundheitlich wieder gut. Aber auch der ÖSV-Fahrerin aus Göstling war klar, dass Platz elf der vom Jetlag geplagten Shiffrin in Levi nicht viel bedeuten muss. “Sie wird in Aspen mit der üblichen Angriffslust am Start stehen.”

Neben der kurzfristig erfolgten Anreise war auch ein zu altes Schuhmodell ein Grund gewesen, warum die Siegerin von neun Weltcupslaloms in Finnland überraschend nicht in die Top-Ten gekommen war. “Sie hatte den falschen Schuh mit”, erklärte ihr österreichischer Trainer Roland Pfeifer.

Shiffrin sieht sich aufgeweckt

Shiffrin selbst bezeichnete Levi als “Weckruf”. Ähnlich sieht es US-Teamchef Patrick Riml. “Solche Rückschläge braucht es, um weiter zu wachsen. Mika kann so etwas sehr schnell und professionell abhaken und hat trotz der brutalen Enttäuschung sofort den Reset-Knopf gedrückt.” Auch Shiffrins Manager Kilian Albrecht relativierte: “Eine 19-Jährige darf auch mal einen schlechten Tag haben. Bisher hat Mikaela ohnehin in 95 Prozent der Fälle geliefert.”

Allerdings konnte Shiffrin seit Levi wegen einer Magen-Darm-Verstimmung nur zwei Tage Slalom trainieren. Und die Ausweitung ihrer Disziplinen wirkt sich aus, auch die junge Amerikanerin muss nun immer mehr unterschiedliches Training unter einen Hut bringen.

In Aspen zählte für den US-Teenager dennoch nur eines. Nämlich endlich den ersten Heimsieg einzufahren. Verhindern wollen das vor allem die von der “ewigen Zweiten” Frida Hansdotter angeführten Schwedinnen. Österreich wirft am Sonntag gleich zwei ehemalige Aspen-Siegerinnen in die Schlacht, denn auch Nicole Hosp hat hier 2007 bereits den Slalom gewonnen.

Nachfolge von Schild noch offen

Obwohl in Levi acht von neun ÖSV-Damen ins Finale kamen, ist Damenchef Jürgen Kriechbaum bewusst, dass es nach dem Rücktritt von Marlies Schild im Slalom nicht so gut aussieht wie im RTL. “Mit Sicherheit nicht. Marlies war die Läuferin, die unsere Rennen gewonnen hat. Mit ihr fehlt uns natürlich auch der Maßstab im Training”, erklärte der Coach.

Gut sei: “Ihre Schwester Bernadette kommt wie Michaela Kirchgasser immer besser in Form und Zettel bringt sowieso sehr viel Selbstvertrauen mit.”

Auch ÖSV-Technik-Chef Stefan Bürgler gab sich vor dem Aspen-Slalom auf dem steilen “Strawpile”-Kurs zuversichtlich: “Im Gegensatz zu Levi geht es hier Schwung auf Schwung immer steil hinunter. Das ist etwas für die technisch versierten Fahrerinnen.”

Levi-Überraschungssiegerin Tina Maze geht in Aspen zwar auf den slowenischen Slalom-Rekord (5 Siege) los, allzu lange sollte sich die Weltcup-Punkterekordlerin aber nicht ganz an der Slalom-Spitze halten. Bürgler ist überzeugt: “Tina braucht sehr viel Training. Also werden Mitte der Saison wieder die reinen Spezialistinnen vorne sein.” (APA)

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