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Zeitzeugengespräche am BORG Egg

©(c) Tobias Bilgeri
Vor 78 Jahren wurden die Konzentrationslager der Nationalsozialisten in Deutschland von den Alliierten befreit. Einer der überlebenden Häftlinge des KZ Flossenbürg war Ernst Reiter.

Am Mittwoch, den 25. Jänner 2023 erzählte Ernst Reiters Tochter Ingrid Portenschlager den 8. Klassen des BORG Egg die Geschichte ihres Vaters. Begleitet wurde sie von Irene Hubmann, die als Mauthausenguide die Erzählungen in den Gesamtkontext der NS-Geschichte einbettete.

Ingrid Portenschlager wurde als “Kind eines KZ-Häftlings” verspottet, von den LehrerInnen als “Judenkind” zurechtgewiesen und musste erfahren, wie sehr sich die Inhaftierung des Vaters im KZ auf ihr tägliches Leben auswirkte.

Ernst Reiter verweigerte den Wehrdienst, wurde 1938 inhaftiert und zwei Jahre später ins KZ Flossenbürg gebracht. Von da an war er nicht mehr “Ernst Reiter”, sondern nur noch die Häftlingsnummer “1935”. Sieben lange Jahre war er der Willkür und Grausamkeit der Aufseher ausgesetzt, überlebte Krankheit, Folter und Hoffnungslosigkeit. Die Betroffenheit während des Vortrages war greifbar, die Schilderungen hart und die Bilder schockierend.

Mut machte jedoch ihre abschließende Botschaft: “Alle machen Fehler, niemand ist perfekt. Und trotzdem sollte man immer das Gute im Menschen sehen – Toleranz, Offenheit und Wertschätzung sind die höchsten Güter.” (Geschichtelehrer der 8. Klassen)

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