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Zeitgemäßen Zugang zur Oper gefunden

Schwarzach - Die bloße Theorie ist Sonja Erharts Sache nicht. Die 18-jährige Harderin geht’s lieber praktisch an. Zur Matura eine trockene Fachbereichsarbeit zu liefern, war ihr zu wenig.

Sie wollte da was Handfesteres und gestaltete kurzerhand das Jugendprogrammheft für die diesjährige Oper auf dem See. “,ToscaÑ ist für mich die ideale Oper. Schließlich gilt sie als Einstiegsoper. Einfacher als Wagner, ist sie ähnlich aufgebaut wie ein Kinofilm. Sie handelt von Dingen, die noch heute sehr aktuell sind“, erklärt die Harderin fachkundig.

Oper jung erzählt

Der Vorschlag, ein Programmheft zu gestalten, kam von Doroth-e Schaeffer, der Leiterin der Cross-Culture-Schiene im Bregenzer Festspielhaus. Erharts Schule, das Bundesgymnasium Bregenz Gallusstraße, stimmte zu, der Umsetzung stand nichts mehr im Weg. Das war im November 2006. Heute liegt ihr Programmheft im Festspielhaus zur freien Entnahme auf, “ mit dem Ziel, die Oper auch jungen Menschen schmackhaft zu machen“ . Erhart zeichnet für weite Teile des Inhalts und für das Layout verantwortlich.

Gemeinsam mit dem Atelier “ Pi“ setzte sie ihre Vorstellungen um. Es soll ein Programm von jungen Leuten für junge Leute sein. Das ist gelungen. Der Inhalt der Oper wird in Bildern erzählt, junge Menschen werden mit jenen Dingen konfrontiert, “ die noch heute aktuell sind“ : Liebe, Macht und Folter. Spannende Assoziationen junger Menschen mit den Themen schauen dabei raus. Politische und persönliche Zugänge zur Oper.

Voller Pläne

Lust auf Kunst bekam Erhart vor drei Jahren, ebenfalls auf einer Cross-Culture-Reise nach Wien. Bei dieser Gelegenheit sah sie “ Tosca“ bereits in der Staatsoper. Und dennoch: Selbst nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema, “ bin ich nicht zum Mega-Opernliebhaber geworden“ , wenngleich die Puccini-Oper ab und an in den eigenen vier Wänden gehört wird. “ Aber ich habe gelernt, gegenüber den verschiedenen Kunstrichtungen sehr offen zu sein. Man entdeckt dadurch viel Neues und kann begründen, weshalb man andere Dinge nicht mag. Man profitiert dadurch auf jeden Fall.“ Gerade für die Oper, glaubt die 18-Jährige, sei es wichtig, den jeweiligen Inhalt zu kennen, “ um sie dann auch wirklich genießen zu können“ . Ob sie nach einer Einstiegsoper nun auch eine schwere Wagneroper illustrieren würde? “ Nein. Das glaube ich nicht. Aber ich bin gerade an einem neuen Projekt beschäftigt.“ Mehr will die 18-Jährige aber nicht verraten. Im Herbst geht Erhart jedenfalls nach Wien, um zu studieren. Die kulturelle Richtung behält sie bei. Sie möchte Theater-, Film- und Medienwissenschaften inskribieren und irgendwann im Kulturmanagement tätig sein. “ Ich bin gerne die, die schaut, dass alles läuft.“ Praktisch veranlagt eben.

ZUR PERSON

Sonja Erhart
Geboren: 15. November 1988
Laufbahn: Volksschule Hard, Gymnasium Bregenz Gallusstraße
Hobbies: Reisen, Tennis, Weggehen.
Familie: zwei jüngere Brüder

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