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Zehn Jahre nach "Bologna"

Die Umstellung der Hochschul-Studien auf die neue europäische Studien-Architektur mit den Abschlüssen "Bachelor" und "Master" geht in Österreich zügig voran.

Von den 913 Studien, die an den 21 Unis im Wintersemester 2008 eingerichtet waren, werden bereits 82,5 Prozent als Bachelor- und Master-Studien geführt. Allerdings ist das System offensichtlich träge: Denn von den insgesamt 318.600 belegten Studien an den Unis entfallen erst 40,3 Prozent auf das neue Studiensystem, wie aus dem am Montag von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) vorgelegten Bericht über den Stand der Umsetzung der sogenannten Bologna-Ziele in Österreich hervorgeht.

Vor zehn Jahren, im Jahr 1999, wurde mit der “Bologna-Erklärung” der Grundstein für den “Bologna-Prozess” gelegt, der die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums zum Ziel hat. Eines der konkreten Ziele ist die Einführung der dreistufigen Studienarchitektur (Bachelor, Master, PhD). Am Dienstag und Mittwoch (28.-29.4.) treffen sich nun die zuständigen Minister aus den mittlerweile 46 teilnehmenden Staaten in Leuven und Louvain-la-Neuve (Belgien).

An den Unis sind 52,9 Prozent der 318.600 belegten Studien (viele der rund 240.000 Studenten sind in zwei oder mehreren Studien inskribiert) noch Diplomstudien, 35,7 Prozent sind Bachelor-Studien, 4,6 Prozent Master-Studien und 6,8 Prozent Doktorats-Studien. Gründe für den Überhang des alten Studiensystems sind neben vielen Studenten, die noch in einem auslaufenden Diplomstudium inskribiert sind, die bisher im alten System verbliebenen Studien wie Medizin, Lehramt und Rechtswissenschaften.

Dennoch hat es seit Beginn des im Zuge des Bologna-Prozess vorgeschriebenen Beobachtungszeitraums im Jahr 2000 eine rasante Entwicklung gegeben: Damals wurden österreichweit nur vier Bachelor- und fünf Masterstudien angeboten. Mittlerweile sind von den insgesamt 913 angebotenen Uni-Studien 752 auf das neue System umgestellt (297 Bachelor- und 455 Master-Studien). Ihnen stehen nur noch 93 Diplomstudien gegenüber.

Einen besonders hohen Umsetzungsgrad weisen die Fachhochschulen (FH) auf: Von den insgesamt 33.615 FH-Studenten haben 65 Prozent ein Bachelor-Studium belegt, 13,9 Prozent ein Master-Studium und nur mehr 21,1 Prozent ein Diplom-Studium. Von den insgesamt 276 angebotenen FH-Studiengängen sind bereits 269 bzw. 97,5 Prozent auf die Bologna-Architektur umgestellt.

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