Sicher, die Fußstapfen, in die der Südtiroler Lanz zu treten hatte, waren nicht gerade zu klein. Über Jahre hatte sich Thomas Gottschalk zum “Mr. Wetten, dass…?” gemausert. Aber die Schärfe der Kritik, die nach der Sendung zwei in der Ära nach Gottschalk auf Verantwortliche und Moderation niederprasselt, lassen nicht gerade große Zukunftshoffnungen keimen.
Da sind zum einen Hollywood-Größen, die dem gesamten Format unverhohlenerweise nur recht wenig abgewinnen können. Hanks, der mit Kollegin Halle Berry (46) den Film “Cloud Atlas” bewerben wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie dachten, diese lange Prozedur müsse so sein im deutschen Fernsehen. Sie wären wie auch Sänger Robbie Williams gern früher gegangen, wussten aber nicht, dass sie gedurft hätten. Sie seien froh gewesen über die Sandwiches und hätten versucht, sie heimlich zu essen, wenn die Kameras nicht zu ihnen schwenkten. Selbst der Kinder-Wettkandidat habe früher gehen dürfen. Am Vortag hatte Hanks noch in Interviews gesagt, in den USA würde der Verantwortliche für eine so lange TV-Show gefeuert. Das ist alles eher als ein Kompliment.
ZDF rechtfertigt sich
Das ZDF verteidigte sein Konzept, die Stars lange auf der Bank zu halten: “In der Vergangenheit war ein Kritikpunkt an der Sendung, dass die Hollywood-Stars meist nur kurz auf der Couch dabei waren und damit den Eindruck vermittelten, lediglich zu Promotion-Zwecken in der Sendung zu sein”, sagte ein Sprecher. “Das neue “Wetten, dass..?”- Konzept sieht vor, dass die Wetten im Mittelpunkt stehen und jeder prominente Wettpate eng mit seinem Wettkandidaten verbunden ist. Entsprechend waren die Anwesenheit und die Rollen von Halle Berry und Tom Hanks klar definiert. Von einer Verstimmung bei Tom Hanks und Halle Berry war auch nach der Sendung nichts zu spüren.”
“Niederschmetternde Piefigkeit”
Doch die Kritiker ließen keine Ruhe: Irgendjemand beim ZDF müsse auf die Idee gekommen sein, die US-Stars “mit den Abgründen deutscher Humor-Provinzialität und niederschmetternder Piefigkeit zu konfrontieren”, schrieb die “Frankfurter Rundschau” am Montag.
“Es ist das alte Problem mit den Hollywoodstars”, resümierte “Stern.de”: “Schon unter Thomas Gottschalks Führung wussten sie nichts mit der Show anzufangen, deren Vergangenheit und Zukunft, Quotenverlauf und Personalien Fernsehdeutschland in Atem hält. Nur dass sie bei Gottschalk immer früh genug die Bühne des Grauens verlassen durften. Weil der Flieger wartete. Oder die Nanny mit den Kindern im Hotel. Termine, Termine… Bei Lanz gilt der Superpromi-Bonus nicht mehr.”
“Lanz hat keinerlei Ausstrahlung”
“Einen Overkill an Prominenz” stellte der Berliner Medienwissenschaftler Norbert Bolz fest. Für ihn habe Moderator Lanz “keinerlei Ausstrahlung” – Er bleibe “an seinen Zetteln hängen, seine Fragen werden immer peinlicher”, sagte der Experte der Nachrichtenagentur dpa. Aber immerhin: “Wetten, dass..?” sei ja die Familienshow schlechthin, und wenn so viele Menschen einschalteten, dann müsse alles richtig gelaufen sein.
“Die Sendung soll immer wieder überraschend sein”, hieß es ergänzend vom ZDF. Hinsichtlich der Zukunft von Cindy aus Marzahn (40) ergänzte der Sendersprecher: “Verträge mit Cindy werden von Sendung zu Sendung geschlossen.” Die ist mit Sicherheit am 8. Dezember in Freiburg dabei. In Bremen wurde sie am Samstag von Atze Schröder (47) ersetzt.
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