Zalando sperrt Kunden mit hoher Retourenquote – das steckt dahinter

Was einst als bequeme Lösung für den Alltag galt, entwickelt sich zunehmend zur Herausforderung: Online-Shopping boomt, doch mit jeder Bestellung steigt auch die Zahl der Rücksendungen – und damit die Belastung für Logistik, Umwelt und Händler. Zalando, einer der größten Modeversandhändler Europas, zieht nun Konsequenzen.
Paketflut erreicht neue Höhen
Die Österreichische Post verzeichnete im vergangenen Jahr ein Paketplus von rund 15 Prozent – Tendenz steigend. "Wir gehen davon aus, dass es auch heuer weiterwächst", erklärte Peter Umundum, Vorstand der Österreichischen Post AG, beim Logistik-Forum des Vereins "Netzwerk Logistik", das im Bregenzer Festspielhaus stattfand.
Vor allem in Spitzenzeiten wie der Vorweihnachtszeit schnellen die Liefermengen in die Höhe. In Vorarlberg werden laut Umundum jährlich rund zwölf Millionen Pakete zugestellt – im Schnitt sind das über 32.000 Sendungen pro Tag.
Doch was bestellt wird, geht nicht immer in den Kleiderschrank oder ins Regal: Etwa zehn Prozent der Pakete kehren als Retoure zurück. "Im letzten Jahr waren das rund 950.000 Rücksendungen in Vorarlberg – das entspricht ziemlich genau dem österreichischen Schnitt", so Umundum.
Zalando greift durch
Besonders betroffen vom Rücksendewahnsinn ist der Modehandel – mit Zalando an vorderster Front. Der Konzern will nun verstärkt gegen übermäßige Retouren vorgehen. Kundinnen und Kunden, die übermäßig viele Artikel zurücksenden, sollen künftig zunächst verwarnt und im Wiederholungsfall sogar für ein Jahr gesperrt werden.
Laut Zalando wurden bereits rund 10.000 Accounts temporär deaktiviert. "Ich habe dafür Verständnis – besonders, wenn das System gezielt ausgenutzt wird", kommentierte Post-Vorstand Umundum die Maßnahme.

Nachhaltigkeit im Fokus
Auch die Post selbst setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit – insbesondere, was Verpackungsmüll betrifft. Ein innovativer Lösungsansatz: wiederverwendbare Pakete. Diese können laut Unternehmen bis zu 30-mal im Umlauf bleiben, bevor sie ausgetauscht werden müssen. Erste Onlinehändler haben die nachhaltige Verpackungslösung bereits in ihr Sortiment aufgenommen.
Ein Trend mit Nebenwirkungen
Der Trend zum bequemen Online-Shopping wird wohl kaum abreißen. Umso wichtiger wird es für Händler und Logistikunternehmen, Lösungen für die Schattenseiten des E-Commerce zu finden. Denn jeder Rückversand verursacht nicht nur Kosten, sondern auch CO₂-Emissionen – und ist damit eine Herausforderung für Wirtschaft wie Umwelt.
(VOL.AT)
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