Zahlen aus Vorarlberg zeigen: Ein Wandel bei der tödlichsten Diagnose?
Seit 1978 werden in Vorarlberg sämtliche Krebserkrankungen systematisch erfasst. Das Krebsregister – geführt von der aks gesundheit GmbH im Auftrag des Landes und der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft – ist damit das älteste bevölkerungsbezogene Register dieser Art in Österreich. Mit dem Bericht für die Jahre 2019 bis 2023 wurde nun erstmals eine interaktive Online-Version präsentiert, die einen transparenten und nutzerfreundlichen Einblick in die Entwicklung der Tumorerkrankungen bietet.
Seit 1978 werden in Vorarlberg sämtliche Krebserkrankungen systematisch erfasst. Das Krebsregister – geführt von der aks gesundheit GmbH im Auftrag des Landes und der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft – ist damit das älteste bevölkerungsbezogene Register dieser Art in Österreich. Mit dem Bericht für die Jahre 2019 bis 2023 wurde nun erstmals eine interaktive Online-Version präsentiert, die einen transparenten und nutzerfreundlichen Einblick in die Entwicklung der Tumorerkrankungen bietet.
Häufigste Krebsarten nach Geschlecht
Die häufigsten Diagnosen unterscheiden sich je nach Geschlecht deutlich:
- Bei Frauen steht Brustkrebs mit 31 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Lungenkrebs (10 %), Darmkrebs (9 %) und bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems (9 %).
- Bei Männern führt das Prostatakarzinom mit 27 Prozent die Statistik an, dahinter folgen Lungenkrebs (21 %), Leukämien und Lymphome (11 %) sowie Darmkrebs (10 %).
Auch bei der Mortalität dominiert Lungenkrebs – sowohl bei Männern (21 Prozent) als auch bei Frauen (18 Prozent).
Krebsdiagnosen meist im höheren Alter
Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose beträgt bei Frauen 67 Jahre, bei Männern 69 Jahre. Doch auch Jüngere sind betroffen: 15,4 Prozent der betroffenen Frauen und 9,1 Prozent der Männer waren unter 50 Jahre alt.
Die Zunahme der absoluten Fallzahlen ist vor allem auf das Bevölkerungswachstum und die steigende Lebenserwartung zurückzuführen – nicht auf eine generelle Zunahme des Krankheitsrisikos.
EU-Vergleich: Mehr Melanome, aber geringere Sterblichkeit
Im internationalen Vergleich liegt Vorarlberg bei vielen Krebsarten unter dem EU-Durchschnitt – sowohl bei der Inzidenz als auch bei der Sterblichkeit. Auffällige Ausnahmen sind Melanome, HNO-Tumore, Hodenkrebs und das Prostatakarzinom: Hier ist die Zahl der Diagnosen überdurchschnittlich, die Sterblichkeitsraten hingegen niedriger.
Digitales Dashboard bringt Transparenz
Ein besonderes Highlight des aktuellen Berichts ist das neue Krebsstatistik-Dashboard. Es erlaubt die Auswertung nach Jahr, Krebsart und Geschlecht und stellt die wichtigsten Kennzahlen – Inzidenz, Mortalität, Überleben – übersichtlich dar.
Das Tool richtet sich nicht nur an Mediziner, sondern auch an Entscheidungsträger und interessierte Nutzer. Es bietet fundierte Datengrundlagen für Aufklärungsgespräche, Gesundheitsplanung und Forschung.
<<< Hier gehts zum Dashboard >>>
Wissenschaftlicher Nutzen und Gesundheitsstrategie
Das Vorarlberger Krebsregister ist mehr als nur eine Datensammlung – es ist eine tragende Säule der epidemiologischen Forschung und spielt eine zentrale Rolle in der Gesundheitsstrategie Xsund2030. Die Daten fließen unter anderem in internationale Vergleichsstudien der WHO ein und bilden die Grundlage für Früherkennungsprogramme wie die Mammographie.
Auch die Qualitätssicherung im Gesundheitswesen wird durch die Auswertungen unterstützt.
(VOL.AT)
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