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Zahl der SARS-Toten steigt

Die gefährliche Lungenentzündung SARS fordert immer mehr Opfer. Wissenschafter in vielen Länder forcieren ihren Kampf gegen das Schwere Akute Respiratorische Syndrom.

Die Zahl der Toten in China stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 51. So starb ein finnischer Mitarbeiter der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) am Sonntag in Peking an SARS. Zwei Menschen erlagen der Krankheit am gleichen Tag in Honkong. Malaysia meldete den ersten SARS-Toten. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zum Samstagabend 89 Tote und 2.416 Infizierte registriert. In China gibt es derzeit offiziellen Angaben zufolge 1.247 SARS-Infizierte. Täglich kämen im Schnitt etwa zehn hinzu, berichtete das Gesundheitsministerium. Unter den jetzt 19 offiziell registrierten Erkrankten in Peking, von denen 4 gestorben sind, sei noch ein weiterer Ausländer, ein Kanadier.

Nach einem Bericht des Magazins „Stern“ sind in Peking allerdings weit mehr Menschen an SARS gestorben als offiziell eingeräumt wird. Wie das Hamburger Magazin am Sonntag in seiner Internetausgabe unter Hinweis auf Ärzte und Krankenschwestern berichtete, seien allein im Militärhospital Nr. 302 zehn Menschen dem Schweren Akuten Atemwegsyndrom erlegen. Dort gebe es mehr als 40 SARS-Fälle. Im Xiehe-Krankenhaus im Stadtzentrum sollen mindestens drei Menschen an SARS gestorben sein. Nach Informationen des Magazins sind ferner ein Pekinger Arzt und eine Krankenschwester gestorben.

China hat den Kampf gegen die Lungenkrankheit verstärkt und arbeitet enger mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen. Vizeministerpräsidentin Wu Yi betonte, dass der Eindämmung von SARS höchste Priorität eingeräumt werden müsse. Chinas Behörden versichern, die Ansteckungen seien stetig rückläufig und die Krankheit „unter Kontrolle“. Die Kooperation mit den chinesischen Behörden sei jetzt viel besser, sagte Chris Powell von der WHO. Er ist Sprecher des WHO-Teams, das in Südchina den Ursachen für das Atemwegsyndrom nachgeht. Auf der Suche nach den Ursprüngen der rätselhaften Krankheit hat die WHO „noch einen langen Weg“ vor sich, betonte Powell. Die Fortschritte bei der Suche nach dem Ursprung von SARS seien sehr gut. „Aber ich denke, niemand kann erwarten, dass unser Team den ersten Patienten und die Ursache der Krankheit finden wird.“ …

Der zum WHO-Team gehörende Frankfurter Virologe Wolfgang Preiser sagte, die Gruppe untersuche, warum einige Patienten mit SARS hoch ansteckend seien und andere nicht. Preiser hielt es für „gut möglich“, dass eine Kombination von Faktoren für Ausbruch und Verlauf der neuartigen Krankheit verantwortlich ist. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf das neue Virus der Familie der Coronaviren und als weitere Faktoren auf Chlamydien genannte Mikroorganismen und Paramyxoviren. In den bisherigen Untersuchungen sei nichts gefunden worden, „was gegen die ursächliche Rolle des Coronavirus spricht“, sagte der Virologe. Doch seien die Wissenschafter „weit von einer Bestätigung entfernt“.

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