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Wutrede gegen Tsipras begeistert das Netz

©Screenshot YouTube
Der belgische Ex-Premier und aktuelle EU-Abgeordnete Guy Verhofstadt hält im EU-Parlament eine emotionale Rede zur Griechen-Krise. Das pikante an der Wutrede: der griechische Premier Tsipras ist anwesend, und seine Reaktion auf Verhofstadt deutlich sichtbar.

Lautstark fordert Verhofstadt Tsipras auf, doch endlich konkrete Vorschläge zu bringen, und nicht immer nur von Reformen zu reden. Ebenso so sauer stoßen ihm die vielen Sonder-Privilegien auf, die viele Gruppen in Griechenland nach wie vor genießen: “Auch wenn Sie Privilegien mögen,” ruft Verhofstadt in den Plenarsaal, “ich mag sie nicht.”

Ein ehrlich wütender Politiker

Belgiens Ex-Premier verlässt sich in seiner Rede auch nicht auf die Simultanübersetzer. Anstatt auf Französisch hält er seine Rede in Englisch, und bringt seine Empörung über den Stand der Verhandlungen zwischen Griechenland und der EU ungefiltert zum Ausdruck.

Die Süddeutsche Zeitung sieht drei Gründe für den viralen Erfolg von Verhofstadts Rede im Internet. Sein Gefühlsausbruch ist glaubwürdig, er spricht in klaren einfachen Worten, und nicht zuletzt ist Tsipras anwesend, jeder kann seine Reaktion live sehen.

Kein Grund mehr zur Aufregung

Mehrere Millionen Klicks hat das Video seit der Rede am vergangenen Mittwoch bereits gesammelt. Zwischenzeitlich dürfte sich Verhofstadt aber wieder etwas beruhigt haben. In der Nacht auf Freitag hat die griechische Regierung fristgerecht konkrete Reformvorschläge beim Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem vorgelegt. Nach aktuellen Einschätzungen werden die neuen Vorschläge wohl zu einem Einigung mit den EU-Institutionen führen.

(Red.)

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