Der 46-jährige Wiener hatte alles minutiös geplant: Angestellte fesseln, Flucht mit dem Auto der Bankmitarbeiterin, Kleidung wechseln und dann weiter mit dem Fahrrad. Doch Revierinspektor Martin Falkner durchkreuzte die Pläne des Bankräubers und stellte ihn eine Dreiviertelstunde nach dem Coup auf die Raiffeisenbank in Meiningen. Ob es sich um den seit Monaten gesuchten Serienräuber handelt, wollten die Ermittler gestern Abend noch nicht sagen. Ich war gerade in Klaus unterwegs, als ich den Funkspruch hörte, erinnert sich Falkner (27), der seit vier Jahren in der kleinen Polizeiinspektion in Sulz tätig ist. Der Beamte schaltet das Blaulicht ein und macht sich sofort auf den Weg in Richtung Koblach. Unterdessen werden im Zuge der Alarmfahnung zig Streifenwagen zusammengezogen. Auch per Hubschrauber wird nach dem Fluchtauto einem blauen VW Lupo gesucht. In Mäder sei er dann einfach seiner Intuition gefolgt und ins Industriegebiet gefahren, sagt Falkner. Beim Sportplatz entdeckt er das gesuchte Auto, zieht seine Waffe und stellt den gesuchten Bankräuber, der sich widerstandslos ergibt. Er wollte sich gerade umziehen und sagte nur Ich habs probiert, jetzt habt ihr mich. Wenige Minuten später ist die Spezialeinheit Cobra zur Stelle und nimmt den Mann fest.
Serientäter? Die Polizei wartet ab
Kripo-Ermittler Norbert Schwendinger wollte zunächst keine Mutmaßungen darüber anstellen, ob es sich bei dem gefassten Bankräuber um den seit Monaten gesuchten Serientäter handeln könnte. Man werde aber jedenfalls auch diesbezügliche Erhebungen durchführen, so der Kriminalist. Weitere Aufschlüsse soll etwa ein DNA-Test bringen. Der unbekannte Serienräuber, der die Polizei seit geraumer Zeit an der Nase herumführt er schickte der Exekutive Postkarten mit Faschingsgrüßen und verbarg sich bei seinem jüngsten Coup hinter einem Motorradhelm mit Polizei-Aufkleber konnte bislang trotz intensiver Ermittlungsarbeit nicht ausfindig gemacht werden. Auf sein Konto sollen insgesamt sechs Überfälle auf Postämter und Sparkassen gehen.
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