“Dem Protektionismus zu widerstehen und die Märkte offen zu halten, ist der Schlüssel zu Wachstum und Wohlstand in allen unseren Ländern”, sagte Leuthard. WTO-Generaldirektor Pascal Lamy sprach von der “Stunde der Wahrheit”, wenn 2010 für die seit acht Jahren laufende Doha-Runde eine Lösung gefunden werden soll.
Bei den dreitägigen Beratungen steht zwar offiziell nicht die Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels im Mittelpunkt. Ihre Ziele – den Entwicklungsländern die Märkte der Industriestaaten vor allem für ihre Agrarprodukte zu öffnen – sollen aber diskutiert werden. Im Vordergrund soll die Anpassung der WTO-Regeln an die jetzigen Herausforderungen der Welt wie den Klimawandel und die Bedürfnisse der erstarkten Schwellenländer stehen.
Die WTO-Tagung in Genf findet auf den Tag genau zehn Jahre nach den Krawallen von Seattle im US-Bundesstaat Washington statt. Damals sorgten rund 40.000 Demonstranten dafür, dass die noch weithin unbekannte WTO keine Eröffnungssitzung halten konnte. Auch die Einberufung einer neuen Verhandlungsrunde zur Handelsliberalisierung wurde durch die Proteste verhindert. Bei Demonstrationen am vergangenen Samstag versammelten sich rund 3.000 Menschen in Genf. Es kam zu einigen Krawallen und Festnahmen. Auch am Montag gab es Proteste, die aber weitgehend friedlich blieben.
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