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Wrackteile bei Suche nach Air-France-Airbus gefunden

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Einen Tag nach dem rätselhaften Verschwinden einer Air-France-Maschine über dem Atlantik hat die brasilianische Luftwaffe Wrackteile geortet.
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Kleine Trümmerteile, Öl- und Kerosinspuren sowie ein Flugzeugsitz seien rund 1.100 Kilometer vor der brasilianischen Küste entdeckt worden, teilte die Luftwaffe am Dienstag in Brasilia mit. Nach französischen Angaben fielen bei dem Unglücks-Airbus mindestens drei Minuten lang alle Systeme aus.

Ob es sich bei den georteten Trümmern um Überreste der Air-France-Maschine mit 228 Insassen, unter ihnen eine 27-jährige Tirolerin, handle, sei noch unklar, sagte Brasiliens Luftwaffensprecher Jorge Amaral. Die Suche dauere an. Erst wenn ein Fundstück mit einer Seriennummer oder einem anderen Identifikationsmerkmal geborgen sei, könne mit Sicherheit gesagt werden, ob es sich bei den Trümmerteilen um Überreste von Flug AF477 handle.

Allerdings entspricht die Fundstelle ungefähr dem Ort, von dem aus der Airbus am Montag automatisch den Ausfall mehrerer Geräte sowie einen Druckabfall gemeldet hatte. Sie liegt 650 Kilometer nordöstlich der brasilianischen Inselgruppe Fernando de Noronha.

Unterstützt von US-Satelliten hatten Flugzeuge der französischen und brasilianische Luftwaffe seit Montag fieberhaft mitten im Atlantik nach Spuren der Maschine gesucht. Ein brasilianischer Pilot meldete, er habe kurz nach dem letzten Signal der Maschine ein “orangefarbenes Leuchten” im Atlantik gesehen. Es war unklar, ob es sich dabei um Bojen oder Flammen handelte.

Die Air-France-Maschine hatte in der Nacht auf Montag gut drei Stunden nach dem Start in Rio de Janeiro ein Dutzend automatischer Fehlerwarnungen gesendet. Laut Frankreichs Premierminister François Fillon zeigen diese, dass “alle Systeme während drei Minuten außer Betrieb waren”. Air France hatte davor vom Ausfall “mehrerer Apparate” gesprochen. Das Unternehmen verwies darauf, dass eine derartige Situation sei bei diesem Flugzeugtyp “noch nie dagewesen” sei. Am Montag hatte das Unternehmen von einem möglichen Blitzeinschlag gesprochen.

Die Nationalversammlung gedachte der Vermissten am Dienstag mit einer Schweigeminute. Air France kündigte für Mittwochnachmittag einen ökumenischen Gottesdienst für die Angehörigen der Passagiere und Besatzungsmitglieder in der Pariser Kathedrale Notre Dame an. Die französische Regierung will Angehörige auf Wunsch in das Gebiet fliegen, in dem der Airbus verschollen ist.

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