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"World Press Photo" 2025: Mahmoud aus Gaza rührt die Welt

Fotografin Samar Abu Elouf überzeugte die Jury mit einem Foto des neunjährigen Mahmoud.
Fotografin Samar Abu Elouf überzeugte die Jury mit einem Foto des neunjährigen Mahmoud. ©Canva/Samar Abu Elouf
Das "World Press Photo" des Jahres 2025 zeigt einen im Gazakrieg verstümmelten palästinensischen Buben. Die Jury des renommierten Wettbewerbs wählte das Bild der Fotografin Samar Abu Elouf aus.

Rund 60.000 Aufnahmen von fast 4.000 Fotografen aus aller Welt hatten am Wettbewerb teilgenommen, wie die Jury in Amsterdam mitteilte. Hauptthemen waren Konflikte, Migration und Klimawandel.

Gaza-Krieg: Foto eines verstümmelten Buben ist "World Press Photo" 2025

Die Palästinenserin Elouf fotografierte den neunjährigen Mahmoud Ajjour, der im März 2024 auf der Flucht vor einem israelischen Angriff so schwer verletzt wurde, dass beide Arme amputiert werden mussten. Das Bild entstand für die "New York Times". Der Bub steht an einem Fenster im Halbschatten, das warme Licht fällt auf sein Gesicht und betont seinen melancholischen Gesichtsausdruck.

"Es ist ein stilles Foto mit einer lauten Botschaft", sagte die Generaldirektorin des Wettbewerbs World Press Photo, Joumana El Zein Khoury. "Es erzählt die Geschichte eines Jungen, aber auch die eines größeren Krieges, der Auswirkungen für Generationen haben wird." Die Fotografin hatte im Dezember 2023 Gaza verlassen müssen und lebt nun in Doha in Katar - in demselben Wohnkomplex wie Mahmoud. Sie dokumentierte die schweren Verletzungen von Menschen aus dem Gazastreifen.

Mahmoud lerne jetzt mit seinen Füßen zu schreiben, zu gamen und Türen zu öffnen, teilte die Jury mit. Er habe einen Traum: "Er wünscht sich Prothesen und will leben, wie jedes andere Kind auch."

Migration und Klimawandel als weitere Schwerpunkte

Zu den drei Aufnahmen im Finale gehört ein Foto des US-Fotografen John Moore. Es zeigt chinesische Migranten, die sich an der Grenze der USA zu Mexiko an einem Feuer wärmen.

Ausgezeichnet wurde auch ein Werk von Musuk Nolte (Peru/Mexiko) zum Thema Dürre in der Amazonasregion. Ein junger Mann steht mit Sackerln voller Nahrungsmittel vor einem ausgetrockneten Fluss. Sein Dorf Manacapuru in Brasilien ist nicht länger per Boot erreichbar.

Die Jury zeichnete insgesamt 42 Fotografen in verschiedenen Kategorien aus. Die Siegerfotos sind in Ausstellungen in mehr als 60 Städten zu sehen. In Wien gastiert die Schau üblicherweise im Herbst in der Galerie WestLicht.

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(APA/Red)

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