Am 22. Juli 2022 erfolgte die öffentliche Bekanntmachung, dass mit dem Verkauf einer außergewöhnlichen Alpe wohl eines der luxuriösesten Prestigeobjekte in ganz Vorarlberg, veräußert wird.
Auf über 115 Hektar erstreckt sich das Anwesen auf der Alpe Krähenberg mit hauseigener Jagd, Teich sowie Alpsennerei. Richtet man seinen Blick auf den Herrschaftssitz, jagt ein Superlativ das nächste: 444 Quadratmeter Nettowohnfläche, zehn Badezimmer, acht Schlafzimmer – ein Bauernhaus mit edelster Innenausstattung, mit 150 Jahre altem Holz errichtet. Die von den Besitzern beauftragte Firma Spiegelfeld Immobilien hat der einzigartigen Immobilie eine eigene Homepage gewidmet.
2012 sorgte der Verkauf und die Widmung für Schlagzeilen
Schon der Kauf im Jahr 2012 sorgte für Schlagzeilen, denn mit Richard Morscher konnte der damalige Inhaber der Montfort Agentur das Anwesen sein Eigen nennen. Der inzwischen in der Schweiz und Liechtenstein tätige Unternehmer war später wegen eines millionenschweren Steuerprozesses ins Visier der Behörden geraten.
Trotz viel Diskussion in der Bregenzerwälder Gemeindevertretung erfolgte die Umwidmung und Morscher, der die 115 Hektar gemeinsam mit einem Bauern aus Egg erwarb, begann mit dem Bau des luxuriösen Alpresorts Krähenberg.
Bürgermeister sieht die Situation für Alpbetrieb kritisch
"Schon damals war die Bewilligung ein Thema, das in der Gemeindevertretung kritisch hinterfragt wurde. Ich war immer ein Gegner der Umwidmung. Und auch jetzt kann man sich sicher sein, dass die rund 45 Hektar landwirtschaftlicher Grund für einen Bauern wohl kaum interessant sein werden. Vorwiegend handelt es sich nämlich um Biotope und Feuchtwiesen, also eher ein Hochmoor und kaum Weideflächen", informiert Martin Bereuter, der Bürgermeister von Sibratsgfäll, auf VOL.AT-Anfrage.
Auch wenn das Gebäude für den Alpbetrieb zugelassen sei, sehe er kaum Chancen, auch nur zehn Stück Vieh dort zu halten, schon allein wegen der Pacht- und Betriebskosten. Es sei schlichtweg unrentabel. "Ein weiteres Problem für die ganzjährige Nutzung ist die Zufahrt. Diese erfolgt nämlich über Güterwege, wo u.a. schon die Schneeräumung nicht geregelt ist", führt das Gemeindeoberhaupt weiter aus.
Kaufpreis zwischen 7 und 14 Mio. Euro, Kaufinteresse von Formel-1-Superstar Sebastian Vettel?
Offenbar gäbe es einen Interessenten, der das Alpresort Krähenberg käuflich erwerben wolle. "Interessanterweise wusste der Mitbesitzer, also der Bauer aus Egg, nichts von dem Verkauf. Was auch das Eigentumsverhältnis in ein schiefes Licht rückt. Außerdem gab es schon früher Interessenten, u.a. war der ehemalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel im Spiel", so Bereuter weiter. Und zu diesem Zeitpunkt sei als Richtpreis eine Summe von rund 14 Millionen Euro veranschlagt worden. Der jetzige Kaufpreis sei inzwischen bei der Hälfte angelangt.
"Wüsste nichts davon, dass Vettel bald Landwirt in Sibratsgfäll wird"
Den Aussagen des Bürgermeisters widerspricht Dipl.-Kfm. Fridolin Angerer. Im VOL.AT-Telefonat informiert der ausgewiesene Experte für "Land, Forst und Schlösser" der mit dem Verkauf beauftragten Immobilienfirma Spiegelfeld Immobilien über den aktuellen Stand der Dinge: "Wir wurden von den Besitzern beauftragt, die wunderschöne Liegenschaft zu veräußern. Besonders die zugehörige Eigenjagd ist für viele Interessenten sehr attraktiv. Und wir können versichern, dass sowohl die Land-, als auch die Forstwirtschaft weitergeführt werden, das liegt dezidiert im Interesse des Verkäufers und ist eine Grundvoraussetzung. Im Gegenteil, vielleicht bietet sich hier für einen jungen Landwirt eine Chance, in einem wunderschönen Umfeld tätig zu werden und in Kombination mit dem neuen Besitzer dann die Liegenschaft zu bewirten. Selbstverständlich ganz im Sinne der Gegebenheiten, rund um das Hochmoor."
In den vergangen 17 Jahren in seiner Funktion als Vermittler und selbst Forstverwalter seien in allen Vermittlungen derartiger Liegenschaften Käufer gefunden, die allesamt aus Liebe zur Natur und deren Bewirtschaftung investiert hätten und dies nach wie vor mit der größten Motivation und Freude tun würden.
Die Bedenken des Bürgermeisters könne er deswegen nicht teilen, genauso wenig wie die kolportierten Preise oder ein etwaiges Interesse von Sebastian Vettel: "Ich weiß zwar, dass er nicht mehr in ein Formel-1-Cockpit steigen wird. Dass er aber beabsichtigt, Landwirt in Sibratsgfäll zu werden, wäre mir neu."
(VOL.AT)
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