Die drei Tage der Raiffeisenclub Wolfurttrophy 2010 sind gelaufen und bis auf das durchwachsene Wetter bekamen die Fans Superlativen präsentiert. Sowohl das Damen- als auch das Herrenfeld präsentierten sich hochklassig wie nie: Bei ersteren hielt die österreichische Nummer drei, Cornelia Rimser/Kerstin Pichler, dem brasilianischen Ansturm stand. Das Wien-Kärnten-Duo gab im gesamten Turnier keinen einzigen Satz ab, behielt auch im Endspiel gegen Valerie Teufl/Dalida Vernier-Schuster klar 2:0 die Oberhand. Wobei die Oberösterreicherinnen zuvor in zwei hartumkämpfen Duellen die zwei brasilianischen Teams Raquel/Erika und Patricia/Camilla (beide mit 2:1) aus dem Weg geräumt hatten.
Die weite Anreise wert
Conny Rimser war nach ihrem zweiten Trophysieg nach 2008 natürlich happy: Das Starterfeld war top, wir sind aber gut drauf und haben uns überraschend klar durchgesetzt. Wolfurt ist immer ein besonderes Turnier, nicht umsonst nehmen wir dafür die weite Anreise auf uns. Die Wienerin sah es auch positiv, dass das Damenfinale schon am Samstag gespielt wurde und sie auf der großen Beachparty im Anschluss daran umso ausgiebiger feiern konnte. Genauso wie einige der Herrenteams, für die es allerdings am Sonntag knüppeldick kam: Die kanadischen Meister Matt Zbyszewski/Josh Binstock hatten am ersten Tag in einem tollen Spiel Weltmeister Para mit Partner Roberto 2:0 geschlagen, tags darauf trafen sie im Halbfinale wieder auf die Brasilianer prompt hatten die diesmal die Nase 2:1 vorn. Wir sind heute nicht mehr so hoch gesprungen wie am Tag zuvor, so die Analyse von Josh Binstock, wobei die Party dabei keine Rolle gespielt haben soll.
Paras taktische Finessen
Der Weltmeister von 1997, Para, sah vor allem eine Taktikumstellung als Ursache: Wir haben beim zweiten Mal so ziemlich alles anders gespielt als zuvor, und es hat funktioniert. Der Brasilianer musste nach dem verlorenen Duell im Loser-Pool zwar weit mehr Partien als seine Gegenüber bestreiten, dennoch hatte er am Ende völlig verdient die Nase vorn. Im Finale profitierte der Routinier natürlich davon, dass er mit sämtlichen Teilnehmern schon zusammengespielt hat mit Bruder Jan gewann er 2005 und 2007 die Trophy, mit Bernardo war er im Vorjahr im Halbfinale ausgeschieden.
Sekt und Weißbier
Klar ist es gut, wenn man die Stärken und Schwächen der Gegner kennt, grinste die Volleyball-Legende nach der Siegerehrung, aber ich bin derzeit auch in Topform. Das demonstrierte er im Finale mit einer Serie von Monsterblocks. Und was noch durchkam, fischte sein junger Partner Roberto, der 2008 in Brasilien zum meist verbesserten Spieler der Saison gewählt worden war, souverän raus und vollstreckte einige Male mit sehenswerten Trick-Shots. Am Ende gab es neben Sekt und einer großen Feier wie üblich eine Kiste Weißbier für die Brasilianer, die bereits angekündigt haben, im nächsten Jahr wieder in Wolfurt aufzutauchen.
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