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Wolford will in die Gewinnzone

Der börsenotierte Vorarlberger Strumpf- und Body-Hersteller Wolford will im laufenden Geschäftsjahr 2005/06 (Ende April) in die Gewinnzone zurückkehren. Umsatz- und Ergebnisplus

Das Ziel, mit einem Vorsteuerergebnis (EGT) von 3 Mio. Euro wieder schwarze Zahlen zu schreiben, hat der Vorstand heute, Freitag, bekräftigt. “Zu unserer Aussage vom Juli stehen wir nach wie vor”, sagte Finanzchef Peter Simma. 2004/05 hatte Wolford einen EGT-Verlust von 2,2 Mio. Euro eingefahren. Ob es nach fünf Jahren ohne Dividende für 2005/06 eine Ausschüttung an die Aktionäre geben wird, ließ Simma bei der Vorlage der Halbjahresbilanz offen. Darüber entschieden werde erst nach Ablauf des Geschäftsjahres, „wenn wir eine klare Übersicht haben“.

Die letzte Dividende war für 1999/2000 gezahlt worden. Seine Umsatzerlöse will das Bregenzer Mode-Unternehmen, das zuletzt rund 1.380 Mitarbeiter beschäftigte, 2005/06 wie bisher angekündigt von 116,3 auf 120 Mio. Euro anheben und damit den rückläufigen Trend der vergangenen Jahre stoppen. Mittelfristig soll die EBIT-Marge zweistellig sein. „Ich denke, dass wir das in zwei Jahren erreichen“, kündigte Vorstandsvorsitzender Holger Dahmen an. An der Wiener Börse zeigte sich die „Lady-Aktie“ am späten Vormittag mit 17,51 Euro um 3,9 Prozent deutlich fester. Im ersten Halbjahr 2005/06 (Mai bis Oktober) hat Wolford das Betriebsergebnis (EBIT), ausgehend von niedrigem Niveau, von 1,02 auf 1,22 Mio. Euro verbessert. Die EBIT-Marge stieg von 1,8 auf 2,1 Prozent.

Der Umsatz wuchs, wie im November bereits mitgeteilt, um 2,3 Prozent von 55,97 auf 57,26 Mio. Euro. Beim EGT wies der Textilkonzern einen Anstieg von 246.000 auf 456.000 Euro aus, beim Halbjahresergebnis eine Verbesserung von 322.000 auf 634.000 Euro. Der Gewinn je Aktie lag nach den ersten sechs Monaten bei 13 (nach 7) Cent. „Der von uns eingeschlagene Weg der Neuausrichtung trägt erste Früchte“, kommentierte Dahmen die Zahlen.

„Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Schwung der ersten sechs Monate in den Rest des Jahres mitnehmen.“ Kollege Simma rechnet mit einem „starken dritten Quartal“, wie er sagte. „Das Weihnachtsgeschäft läuft sehr gut.“ Der nach wie vor umsatzstärkste Markt ist für Wolford Deutschland mit einem Anteil von 17,1 Prozent am Gesamtgeschäft, gefolgt von Österreich mit 14,4 Prozent, den USA (13,8 Prozent) und Frankreich (11,6 Prozent). In Deutschland stiegen die Umsätze im Halbjahr um 5 Prozent, in Österreich um 3 Prozent.

Markante Zuwächse gab es vor allem in Spanien, den skandinavischen Ländern, in den Ländern Osteuropas, der Schweiz und Italien, während das Geschäft in Großbritannien und den USA sich abschwächte. Wie Dahmen einräumte, bleibe das Marktumfeld im Modebereich eine „Herausforderung“. Wolford werde sein neues Laden-Konzept („Store Concept“) daher weiterführen. Das Konzept, diesen Sommer erstmals international umgesetzt, stoße bei den Kunden auf hohe Akzeptanz. Weiter ergänzt werden soll auch das Produktportfolio (etwa um „Flachstrick-Produkte“).

Daneben haben die Vorarlberger die Zusammenarbeit mit renommierten Designern weiter im Auge. „Zwei neue Kooperationen sind derzeit in der Pipeline“, sagte Dahmen. Außerdem soll auch bei den Marketingausgaben „etwas mehr getan werden als im letzten halben Jahr“, in dem sie von rund 2 auf 3 Mio. Euro erhöht wurden. Die Zahl der Wolford-Boutiquen lag zuletzt bei 227. Dahmen schloss nicht aus, dass noch das eine oder andere Geschäft zugesperrt werden muss.

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