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Wolfgang Kudrnofsky gestorben

Der Journalist, Autor und Fotograf Wolfgang Kudrnofsky ist tot. Er starb am 20. Dezember 2010 83-jährig nach langer schwerer Krankheit in Wien, wie seine Tochter mitteilte.
Reaktion von ORF- Zentralbetriebsratschef Moser

Kudrnofsky war unter anderem Chefredakteur der Zeitschrift “Die Bunte Illustrierte”. Legendär ist die Pornoparodie “Fifi Mutzenbacher”, die er 1971 unter dem Pseudonym Wolfgang Bertrand verfasste und die Helmut Qualtinger vertonte.

Kudrnofsky wurde am 1. Mai 1927 in Wien geboren. Der studierte Psychologe und Anthropologe legte 1950 auch die Meisterprüfung als Fotograf ab. Als Journalist war er unter anderem für den “Stern-Wiener Illustrierte” sowie als Chefredakteur der deutschen Zeitschrift “Die Bunte Illustrierte” tätig, aus der 1972 die “Bunte” wurde. Außerdem gehörte er zu den Initiatoren der Journalistengewerkschaft. Für den ORF schrieb er unter anderem Hörspiele.

Als Fotograf war er unter anderem Teil der “Hundsgruppe”, einer Künstlervereinigung, die sich 1950 kurzfristig um Ernst Fuchs, Arnulf Rainer und andere geformt hatte. In diesem Zusammenhang schuf Kudrnofsky zwei Fotobeiträge, Nr. 4: “Altes Testament, Der Prediger Salomo, 3. Kap.” und Nr. 9: “Der Einfluss von Seiten der Majorität ist ausgeschlossen” für die Mappe “Cave Canem”. Gemeinsam mit Arnulf Rainer erarbeitete er 1951 die Fotomappe “Perspektiven der Vernichtung”. Die Ingeborg Bachmann-Collage von Wolfgang Kudrnofsky wurde in Hans Weigels “Stimmen der Gegenwart” 1953 abgedruckt. Außerdem war er Mitbegründer des RWR (Rundfunk/Radio Rot Weiss Rot) mit Luise Martini.

Neben der “Fifi Mutzenbacher” schrieb er zahlreiche weitere Bücher, unter anderem “Bubis Hochzeit oder die Unreifen” (1967), “Zur Lage des österreichischen Schriftstellers” (1973), “Vom Dritten Reich zum Dritten Mann” (1975), “Schandl, Schubirsch & Co: Kriminalfälle der Zweiten Republik” (1994) oder “Natur, oh Natur” (2000). Kudrnofsky war auch Mitglied des PEN-Clubs.

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