Wohnen in Vorarlberg: Ein Grundrecht unter Druck

Die Vorstellung vom eigenen Zuhause wird in Vorarlberg zunehmend zur Illusion, denn die Immobilienpreise haben sich seit 2015 fast verdoppelt. Wer in Miete lebt, ist auch nicht besser dran: Die Mieten gehören zu den höchsten in ganz Österreich. Für zahlreiche Familien bedeutet das eine enorme Belastung: Mehr als ein Drittel gibt laut AK Umfrage über 40 Prozent des Haushaltseinkommens allein fürs Wohnen aus. Doch was tun gegen diese Krise? Und welche Verantwortung trägt die Politik?
Explodierende Kosten
Die Freude der Landesregierung über das Auslaufen der KIM-Verordnung, die strengere Kriterien für die Kreditvergabe festlegte, ist fehl am Platz: „Selbst mit gelockerten Kreditvergaben bleibt Wohneigentum für die meisten in Vorarlberg unerreichbar. Wer sich die aktuellen Preise nicht leisten kann, dem hilft auch ein Kredit nicht weiter“, kritisiert AK Präsident Bernhard Heinzle. „Es braucht eine klare Strategie gegen die explodierenden Immobilienpreise.“ Tatsächlich verdeutlicht die Statistik die Dramatik: Ein Eigenheim ist für über 85 Prozent der Vorarlberger:innen ein Wunschtraum, es sei denn, sie gehören zu den Bestverdienenden oder erhalten großzügige familiäre Schenkungen und Erbschaften.
Grundrecht in Gefahr
Wohnen als Grundrecht ist in Vorarlberg durch die aktuelle Situation zunehmend gefährdet. „Wir brauchen keine Ablenkungsmanöver, sondern Maßnahmen, die wirklich wirken“, mahnt AK Präsident Bernhard Heinzle. Er fordert deshalb ein 5-Punkte-Programm:
- Bewilligungspflicht bei Liegenschaftserwerb, um Spekulation zu verhindern
- Befristungsverbot für Mietverträge bei gewerblichen Vermieter:innen
- Bau von jährlich 1.000 gemeinnützigen Wohnungen
- grundlegende Ausrichtung des Vorarlberger Bodenfonds, der Grundstücke ankauft und über Baurechte für gemeinnützige Wohnbauprojekte verfügbar macht
- Begrenzung der Mietpreiserhöhungen auf maximal 2 Prozent jährlich
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