Nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft Graz, Manfred Kammerer, geht es bei Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig und einen zweiten ebenfalls in Haft genommenen früheren Sekretär des SK Graz Sturm um mehrere Delikte: Verdacht des Finanzvergehens der Abgabenhinterziehung, der Verbrechen der Veruntreuung, der Untreue und betrügerischen Krida sowie des Vergehens der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Die fragliche Summe beläuft sich auf über 2 Millionen Euro.
Nach dem am 3. Mai der Staatsanwaltschaft Graz zugegangenen Abschlussbericht des Finanzamtes Graz-Stadt und den bisher vorliegenden Erhebungsergebnissen des Landeskriminalamtes Steiermark bestehe gegen Kartnig der Haftgrund der Verdunkelungs- und Verabredungsgefahr. Der frühere Sturm-Zampano Kartnig war in den Abendstunden des Montag festgenommen und noch vor Mitternacht in die Justizanstalt Graz Jakomini eingeliefert worden.
Konkret geht es um einen Betrag von mehr als 2 Millionen Euro, dessen Verbleib ungeklärt sei. In der Buchhaltung scheint der Betrag nicht auf. Nun ist zu klären, wer den Betrag – der laut Staatsanwaltschaft zwischen 1998 und 2005 aus dem Vermögen des SK Sturm abhanden kam – entnommen und wer ihn zu welchem Zweck erhalten habe. Dazu würden Kartnig und der ehemalige Sekretär des Vereins befragt.
Die Untersuchungsrichterin, so Kammerer, habe die Voruntersuchung gegen die beiden Festgenommenen eingeleitet und werde nach deren Einvernahme über die Frage der Verhängung der Untersuchungshaft entscheiden. Sollte nach dieser Einvernahme der dringende Tatverdacht oder der Haftgrund nicht als vorliegend erachtet werden oder sollten die Beschuldigten den Verbleib des fraglichen Geldbetrages erklären können, könnte es auch zur Enthaftung kommen, hieß es.
Die erste Haftfrist beträgt 14 Tage. Innerhalb dieser Frist ist nach einer Verhandlung über eine Fortsetzung der Untersuchungshaft zu entscheiden. Es ist bekannt, dass Hannes Kartnig im angeführten Zeitraum (zwischen 1998 und 2005, Anm.) in den Casinos Austria Geld in der Gesamthöhe von rund 40 Millionen Schilling (2,91 Mio. Euro) verspielte, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Manfred Kammerer.
Gegen Kartnig war in den 70-er Jahren schon einmal ein gerichtliches Verfahren wegen betrügerischer Krida gelaufen. In einem Interview mit der Kronen Zeitung bekannte sich der damalige Sturm-Präsident 2003 ausdrücklich zu dieser Vergangenheit: Dazu stehe ich, und ich habe meine Lektion gelernt. Heute kann ich schmunzelnd sagen: Ein Leben ohne Knast ist wie ein Baum ohne Ast.
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