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WM-Teilnahme hat für Arnautovic Vorrang vor ÖFB-Torrekord

Arnautovic hat die WM-Teilnahme fest im Blick
Arnautovic hat die WM-Teilnahme fest im Blick ©APA/EXPA/JOHANN GRODER
Marko Arnautovic könnte im Fußball-WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag in Wien gegen San Marino einen wichtigen Schritt in Richtung ÖFB-Torrekord machen, doch die Marke von Toni Polster ist für den 36-Jährigen nach eigenen Angaben bestenfalls sekundär. "Wenn ich wählen muss zwischen der WM und dem Rekord, nehme ich die WM, da interessiert mich der Rekord nicht", betonte Arnautovic am Dienstag im Camp der österreichischen Nationalmannschaft in Wien.

41 Tore und damit drei Treffer weniger als Polster hat der Legionär von Roter Stern Belgrad auf dem Konto. Polster meinte erst am Montag, er gehe davon aus, seine Bestmarke an Arnautovic zu verlieren. In diesem Fall werde er Arnautovic "artig gratulieren", so Polster. Der aktuelle ÖFB-Goalgetter, mit 127 Länderspielen auch österreichischer Rekordinternationaler, meinte in diesem Zusammenhang schmunzelnd: "Und ich werde mich artig freuen."

Beim 4:0-Sieg Österreichs im ersten Duell mit San Marino im Juni erzielte Arnautovic einen Doppelpack, vergab aber auch einen Elfmeter. "Doch wenn wir am Donnerstag wieder einen Elfer kriegen und ich auf dem Platz stehe, werde ich ihn höchstwahrscheinlich schießen", kündigte der Wiener an.

Wichtigste Tore aus Elfern, schönstes Tor gegen Norwegen

Treffer aus Strafstößen blieben Arnautovic besonders in Erinnerung, denn gefragt nach seinen wichtigsten Treffern in der ÖFB-Auswahl nannte er nach längerem Nachdenken die Penaltys beim 3:1 in der EM-Quali im September 2023 in Schweden und beim 3:1 bei der EURO 2024 gegen Polen. Als schönstes Tor kam Arnautovic sein 1:0 beim 5:1 gegen Norwegen im Vorjahr in Linz in den Sinn. "Die Latte zittert glaub' ich noch heute", vermutete der Angreifer.

Damals netzte Arnautovic mit einem strammen Schuss via Latten-Unterkante. Nicht immer ging seine Taktik, beim Torschuss mit viel Risiko voll durchzuziehen, auf. "Der 'Sabi' (Anm.: Marcel Sabitzer) attackiert mich deshalb und sagt, warum musst du immer mit 100.000 km/h schießen", erzählte Arnautovic. "Ich denke mir immer, je stärker ich schieße, umso besser ist es. Aber ich bin nicht perfekt, ich kann auch mit 36 noch lernen."

Einen Lerneffekt gab es für Arnautovic auch beim mühevollen 1:0 gegen Zypern vor einem Monat. "Wir wissen auch, dass es kein schönes Spiel war. Aber solche Spiele musst du gewinnen, und das haben wir getan." Gegen San Marino sollte der Erfolg klarer ausfallen. "Ich erwarte einen Sieg, egal ob er glänzt oder nicht. Wir müssen natürlich gewinnen, wie hoch es wird, wird sich zeigen", meinte Arnautovic.

ÖFB-Star hat Virus und leichte Knieprobleme überwunden

Der ÖFB-Rekordler wurde nach eigenen Angaben am Montagabend noch leicht von Magen-Darm-Beschwerden geplagt und sagte deswegen seine Teilnahme an der Bruno-Gala ab. Die Ligapartie am Sonntag mit Roter Stern versäumte er wegen leichter Knieprobleme, ein Einsatz am Donnerstag steht aber außer Frage.

Nach Belgrad ist Arnautovic ohne Familie übersiedelt - Frau und Töchter blieben auch wegen eines liebgewonnenen Hobbys in Bologna. "Wir wollten eigentlich zusammenbleiben, aber es ist schwierig mit den Pferden." Seine 13-jährige Tochter Emilia schaffte zuletzt die Qualifikation für ein großes Springreit-Event in Verona. "Mein Vater hat mir früher auch nicht den Ball weggenommen, warum sollte ich ihr das Pferd wegnehmen?", fragte Arnautovic.

Immerhin sollte die Familie demnächst für mehrere Wochen im Belgrad zusammen sein. Der Stürmer meldete seine Kinder fürs Homeschooling in einer Einrichtung in England an, die Onlinekurse können auch in Serbiens Hauptstadt erledigt werden.

(APA)

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