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WM-Splitter aus Liberec

Wer ins Hotelquartier der Österreicher in Jablonec kommt, kann ihn nicht übersehen: Den Mannschaftsbus der Skispringer: "Die Adler kommen" steht in großen Lettern darauf.

Im Luxusbus reisen die Springer speziell im mitteleuropäischen Raum. In dem geleasten 24-Tonnen-Ungetüm befinden sich drei Fernseher, ein DVD-Player, ein Ipod-Anschluss sowie eine Playstation 3 (am liebsten wird Singstar gespielt). Weiters finden sich 14 Schlafkojen, jede einzelne mit Vorhang, Lampe und eigener Lüftung. Geschlafen wird aber nur selten im Bus, weil es im Hotelzimmer eben auch eine Dusche gibt. Der “Setra 431 DT” verfügt über 503 PS, ist vier Meter hoch und fährt bis zu 100 km/h schnell.

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Der seit Tagen anhaltende Schneefall stellt die WM-Stadt Liberec vor große Probleme. Bürgermeister Jiri Kittner hat sogar den Notstand ausgerufen, um alle Kräfte für die Schneeräumung in der 100.000-Einwohner-Stadt zu mobilisieren. Die Maßnahme bezieht sich ausschließlich auf die Räumung der Straßen und Gehsteige und bleibt bis auf weiteres in Kraft. Die Auswirkungen sah man am Freitag: Allerorten waren Schneepflüge, Räumgeräte, Bagger etc. im Einsatz. Auf den Anlagen wurde die ganze Nacht durchgearbeitet, um Strecken und Zuschauerplätze freizuschaufeln.

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Im Grödnertal gibt es zwar keine Sprungschanze, die für FIS-Veranstaltungen geeignet ist, dennoch stellte der Skiclub des im Alpinsport weltbekannten Tales alle vier italienischen Teilnehmerinnen bei der WM-Premiere des Damen-Skispringens. Als Coach ist der österreichische Ex-Springer Fabian Ebenhoch tätig, der früher auch Daniela Iraschko betreut hat. “Wir haben neun Springerinnen im Club, die Unterstützung durch den Verband ist sehr gut, zudem haben wir Südtirol Tourismus als Sponsor”, meinte Ebenhoch, der mit den Mädchen jeweils eine Stunde zum Training nach Stams oder Predazzo fährt. Der angepeilte Top-Ten-Platz bei der WM wurde verpasst.

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Das Damen-Skisprung-Team von WM-Gastgeber Tschechien wurde schon im Training halbiert. Natalia Dejmkova stürzte im ersten Training bei 33 Metern, danach wurde der tschechische Coach Jaroslav Sakala von seinen ausländischen Kollegen überzeugt, die Zwölfjährige zurückzuziehen, bevor die Jury eingreifen musste. Und Lucie Mikova stürzte im zweiten Training, im Spital wurden zum Glück keine Verletzungen festgestellt.

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Der deutsche Skisprung-Cheftrainer Werner Schuster hat sich kurz vor der WM-Entscheidung auf der Normalschanze für die Austragung von Weltcups auf kleinen Schanzen ausgesprochen. “Ich würde es begrüßen, wenn wir solche Wettkämpfe auch im Weltcup hätten. Das wäre ein toller Farbklecks”, sagte der Österreicher. Bewerbe von der Normalschanze werden hauptsächlich nur noch bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ausgetragen.

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