Der finale Kader für die Handball-Weltmeisterschaft 2025 ist fix und im rot-weiß-roten Aufgebot stehen gleich drei Spielerinnen aus dem Ländle: Lorena Baljak (LC Brühl/SUI), Marie Scheiderbauer (UHC Tulln) und Viktoria Marksteiner (SV Union Halle-Neustadt/GER)
Für das Trio ist es der bisher größte Schritt ihrer noch jungen Karriere, ein Aufstieg, der sich aus Talent, harter Arbeit und starken Auftritten in der U19-Nationalmannschaft entwickelt hat.
Österreichs Frauen-Team trifft ab 28. November in Rotterdam auf Ägypten, Argentinien und die Niederlande. Eine WM, die für Baljak wie für Scheiderbauer nicht nur sportlich, sondern auch persönlich zum Meilenstein werden kann.
Ein rasantes Jahr
Baljak hat die letzten Jahre geprägt wie kaum eine andere: U19-EM-Kapitänin, Topscorerin in St. Gallen, Debüt im A-Nationalteam. Der Sprung zur WM fühlt sich für sie dennoch besonders an.
"Es ist eine riesige Freude, eine Ehre, so etwas erleben zu dürfen", sagt sie. Schon im Oktober ließ Teamchefin Monique Tijsterman durchblicken, dass sie gute Chancen hat. "Aber als ich meinen Namen wirklich in der Einberufung gesehen habe, war ich total überwältigt."
Dass das Turnier ein anderes Niveau haben wird, ist ihr bewusst. Vor allem das Gruppenspiel gegen die Niederlande elektrisiert sie: "Ich glaube, die Halle wird voll sein, das wird unfassbar."
"Einfach unglaublich"
Scheiderbauer beschreibt den Moment ihrer Nominierung ähnlich emotional. "Ich hätte mir das niemals erträumen können", sagt sie. Zunächst wurde abgeklärt, ob sie Studium und Lehrgänge vereinbaren kann. "Als dann die Einberufung kam, war ich völlig überwältigt. Ein A-Team-Großereignis ist sicher eine ganz andere Welt als eine Nachwuchs-WM“
Kurz vor WM-Start absolvierte das Team die Carpati Trophy in Rumänien, intensiv, fordernd, lehrreich: ein 29:29 gegen Tschechien, eine 19:33-Niederlage gegen Portugal und ein 28:37 gegen Gastgeber Rumänien.
Gemeinsame Wege, gemeinsame Wurzeln
In Rumänien herrschte Wettkampfrhythmus: tägliches Training, Videoanalysen, klare Vorgaben. Tijsterman setzt auf Tempo, mutige Abwehrarbeit und entschlossene Abschlüsse über die Flügel, ein Stil, der beiden Außenspielerinnen entgegenkommt.
Dass Österreich mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren zu den jüngsten Teams gehört, sehen beide positiv. "Wir sind schnell, wir sind hungrig", sagt Baljak. Scheiderbauer ergänzt: "Die Erfahrenen geben uns so viel Input, dass wir extrem profitieren."
Und zwischen all den neuen Eindrücken gibt es für die beiden sogar ein Stück Heimatgefühl: Baljak und Scheiderbauer besuchten gemeinsam das Sportgymnasium Dornbirn, teilten Trainingshallen, Schultage und frühe Erfolgserlebnisse.
Nun treffen sie im Nationalteam wieder aufeinander. "Das ist etwas Besonderes", sagt Baljak. "Wir sehen uns außerhalb der Lehrgänge nicht oft, umso schöner ist es, wenn man sich beim Team wieder trifft." Der gemeinsame Dialekt sorgt zusätzlich für Vertrautheit "und immer wieder für Lacher im Team", ergänzt Scheiderbauer schmunzelnd.
Zwischen Studium, Verein und Nationalteam
Trotz der Doppelbelastung gelingt beiden der Spagat zwischen Alltag und Spitzensport. Baljak setzt ihr Lehramtsstudium in Rorschach fort, Scheiderbauer studiert Zahnmedizin in Wien. Eine Kombination, die Disziplin fordert. "Ich habe den Spitzensportlerstatus, ohne den wäre es unmöglich", erklärt Baljak. Und auch Scheiderbauer weiß: "Es ist eine Challenge, aber Handball aufzugeben kam nie infrage."
Was die WM bringen soll
Das Minimalziel lautet klar: Hauptrunde. Doch für die beiden 19-Jährigen ist die WM weit mehr als ein sportliches Etappenziel. Baljak betont: "Ich will ein gutes Bild hinterlassen und mein Team unterstützen." Und auch Scheiderbauer hat ehrgeizige Ziele: "Ich möchte jede Chance nutzen, alles aufsaugen und mitnehmen."
Marksteiner nachnominiert
Direkt vor dem Start ins WM Turnier ereilte das Team ein Rückschlag: Kapitänin Katarina Pandza fällt verletzt aus. Für sie wurde die 19-jährige Fußacherin Viktoria Marksteiner (SV Union Halle-Neustadt/GER) nachnominiert.
(VOL.AT)
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