Hier mitten im Bregenzerwald riecht der Sommer nach warmem Holz, Walderdbeeren und ein bisschen nach frischer Farbe. Noch fehlt der letzte Schliff , für den die Maler sorgen. Aber darauf kommt es nicht mehr an. Ruth und Dietmar Fetz wohnen jetzt schon wie im siebten Himmel. Oder vielleicht noch ein klein bisschen besser. Denn mit der Revitalisierung ihres 36 Jahre alten Hauses ging für die beiden ein Wohntraum in Erfüllung. Und das erkennt man auf den ersten Blick. Anstelle der dunklen Holzfassade zieren helle Schindeln die Gebäudehülle. Sie wirken einladend, als stünde auf ihnen geschrieben: Kumm ina uf a Wälderle. Und tatsächlich nehmen Freunde das wörtlich und kommen gerne auf ein Bierle.
Serviert natürlich im Sanierungs-Highlight dem Schopf. Per Definition ist der verandaartige Vorbau mit klappbaren Läden eine Besonderheit des Bregenzerwälderhauses. Dietmar Fetz, von Beruf Holzbautechniker, hat eine moderne Abwandlung des traditionellen Vorbildes geplant. Ebenso praktisch, ebenso luftig, ebenso wälderisch. Der Schopf ersetzt den einstigen Balkon, der der Sanierung zum Opfer fiel, weil er im Erdgeschoss jegliche Sonneneinstrahlung verhinderte.
Und ganz ehrlich, verrät die Altenpflegerin, wir haben vom Schopf viel mehr als vorher vom Balkon, weil wir ihn auch im Winter nutzen können. Die Innenwandverkleidung aus Weißtannenholz strahlt außerdem eine ganz besondere, heimelige Atmosphäre aus. Der Buche-Parkett unterstreicht diese Wirkung. Ein idealer Ort auch für eine kleine Familienfeier, wenn unsere Töchter mit Schwiegersöhnen und Enkelkind Raphael zu Besuch kommen, freut sich Ruth Fetz.
Kein Wunder, dass die 48-Jährige morgens, nachdem sie die Kaffeemaschine eingeschaltet hat, als Erstes das Fenster hochklappt, tief die frische Sommerluft einatmet und den herrlichen Ausblick auf die Egger Kirche genießt. Der Schopf ist jedoch bei Weitem noch nicht alles, was die Wohnqualität der Familie Fetz steigert.
Der First wurde um gut 40 Zentimeter gehoben. Das galerieartig ausgebaute Dachgeschoss wirkt jetzt wesentlich weitläufiger. Die dreifach-verglasten Fenster sorgen für ausreichende Helligkeit. Die offene Balustrade lässt das Dachgeschoss mit dem ersten Stock zu einer offenen Wohneinheit verschmelzen.
Ein weiteres Hauptaugenmerk hat Dietmar Fetz auf die Dämmung gelegt. Wir haben die Fassade mit 16 Zentimeter starker Mineralwolle versehen, erklärt der 51-Jährige. Geheizt wird das Zweifamilienhaus, im Erdgeschoss wohnt Mutter Luise, mit einer Stückholzheizung. Diese wurde bereits vor einiger Zeit eingebaut. Eines war dem örtlichen Kommunalpolitiker jedoch anfänglich ein Dorn im Auge: der rote Anstrich im Eingangsbereich und auf dem darüberliegenden Balkon. Heute muss der Egger Vizebürgermeister darüber schmunzeln: Hauptsache ich bin sonst bei der richtigen Partei, scherzt er augenzwinkernd.
DATEN & FAKTEN
Ruth und Dietmar Fetz, Einfamilienhaus in Egg
Wohnfläche: 290 m² Gesamtfläche
Grundstück: über 2000 m²
Baujahr: 1974
Sanierung: 16. April bis 4. Juni 2010
Planung: Dietmar Fetz, Firma dplan
Energie: Stückholzheizung
Konstruktion: Der vordere Teil des Hauses wurde in Strickbauweise errichtet. Der hintere Teil des Hauses ist massiv. Bei der Sanierung handelte es sich vorwiegend um eine thermische Sanierung mit Fassadendämmung, Dacherneuerung und Fensteraustausch (Dreifachverglasung). Der bestehende Balkon wurde komplett geschliffen und die Fensterfront außerdem vergrößert.
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