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WKV-Präsident Metzler: "Rauch gefährdet Arbeitsplätze"

Die Schließung von Produktionsbetrieben wurde einen Supergau für die Wirtschaft bedeuten, ärgert sich WKV-Präsident Metzler über den Vorschlag von Johannes Rauch.
Die Schließung von Produktionsbetrieben wurde einen Supergau für die Wirtschaft bedeuten, ärgert sich WKV-Präsident Metzler über den Vorschlag von Johannes Rauch. ©VOL.AT/Mayer
Für WKV-Präsident Hans Peter Metzler ist ein Schließen der Produktion, wie von LR Rauch im Falle eines harten Lockdowns gefordert, der völlig falsche Ansatz.

Der Grüne Landessprecher und Landesrat Johannes Rauch hatte am Freitag in einem Twitter-Post gefordert, im Falle von Schulschließungen in einem möglichen harten Lockdown, auch Produktionsbetriebe zu schließen. Ansonsten müssten auch die Schulen offen bleiben. Alles andere sei nicht argumentierbar, schrieb Rauch.

Scharfe Kritik von Metzler

„Da hat jemand wohl nicht mitbekommen, was die Corona-Krise in den vergangenen Monaten an wirtschaftlichen Schaden angerichtet hat. Jetzt die Produktion einzustellen, würde einem Supergau der Vorarlberger Wirtschaft bedeuten und zahlreiche Arbeitsplätze vernichten. Landesrat Rauch lässt mit diesem Vorschlag jegliche Wirtschaftskompetenz vermissen und versteht offensichtlich nicht den Kreislauf von Unternehmertum und unserer Lebensqualität“, ärgert sich WKV-Präsident Hans Peter Metzler.

Unverständnis von FPÖ-Bitschi

Über Social Media hat am Freitagabend Christof Bitschi, Landesparteiobmann der Vorarlberger Freiheitlichen, sein Missfallen an der Forderung von Johannes Rauch zum Ausdruck gebracht: "Nicht böse sein Herr Rauch, aber: Geht’s Ihnen eigentlich noch?"

"Unglaublich!" schreibt Bitschi zu Rauchs Vorstoß neben den Schulen und dem Handel auch die Produktionsbetriebe in Vorarlberg schließen zu wollen.

"... so einen Schwachsinn..."

Auch Industrie-Spartenobmann Markus Comploj hält die Forderung Rauchs für widersinnig: „Ich lade den grünen Landesrat gerne ein, sich vor Ort in einem der Vorarlberger Produktionsbetriebe ein Bild davon zu machen, wie Wirtschaften in Zeiten von Corona überhaupt möglich ist. Offensichtlich war er schon lange nicht mehr in einem Betrieb. Anders kann ich mir nicht erklären, wie ein Mitglied der Vorarlberger Landesregierung so praxisfern und offensichtlich ohne jegliche Kenntnisse der Probleme und Herausforderungen in den Vorarlberger Produktionsstätten so einen Schwachsinn von sich geben kann. Es fragt sich schon, wie hier mit der Verantwortung für den Wirtschafts- und Lebensraum umgegangen wird.“

IV kritisiert Rauch

Als vollkommen „weltfremd und unverantwortlich“ bezeichnet IV-Vorarlberg Präsident Martin Ohneberg die heutigen Aussagen von LR Rauch die Produktion im Land schließen zu wollen: „Selbstverständlich ist es in unserem größten Interesse, die Betreuungseinrichtungen für Kinder und Schulen offen zu halten, aber das mit der Schließung von Produktionsbetrieben zu verbinden, kann ja nur dem Beginn der Narrenzeit geschuldet sein. Damit wäre ein noch nachhaltigerer Schaden für Vorarlberg unvermeidbar.“

Dass die Industrie und die produzierende Wirtschaft weiterhin geöffnet bleiben, betrachtet Ohneberg für die Minimierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden als mitentscheidend: „Insbesondere die Vorarlberger Industrie und viele vor- und nachgelagerte Betriebe haben bewiesen, dass sie mit strengen Schutzkonzepten zur Sicherheit der Mitarbeiter gelernt haben, mit Corona umzugehen.“ Die Ansteckungen passieren nahezu ausschließlich außerhalb der Produktionsbetriebe und werden leider zu oft in die Betriebe getragen, diese Maßnahme wäre laut Ohneberg daher vollkommen fehl am Platz.

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(VOL.AT)

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