Natürlich gebe es in dieser wirtschaftlichen Entwicklung auch ein gewisses Maß an Unsicherheit. Österreich könne sich nicht allein der weltweiten Krise entziehen. Notwendig sei es nun, das Vertrauen in die Finanzmärkte zu stärken. Dabei wandte sich Pichler neuerlich gegen eine angesichts der Finanzkrise mehrmals verlangte Superaufsichtsbehörde. Das vorgeschlagene Kooperationsmodell der europäischen Aufsichtsbehörden sei besser. “Solange die Politik nicht die Frage beantwortet, wer in der Krise verantwortlich ist und wie es mit den Zuständigkeiten ausschaut, wer Kompetenzen abgibt, kann man nur auf den bestehenden Institutionen aufsetzen”, und dies sei eben das dezentrale Kooperationsmodell. Deshalb halte er eine europäische Superaufsichtsbehörde derzeit für nicht realistisch, so Pichler.
Was die Pläne zu Basel-II mit verschärften Eigenkapitalvorschriften betrifft, warnte Pichler vor einer Überregulierung. “Wir akzeptieren eine gezielte Verbesserung und verlangen eine hohe Zielgenauigkeit”. Denkbar wäre nach dem spanischen Vorbild der Aufbau eines zusätzlichen Kapitalpuffers in wirtschaftlich guten Zeiten, der dann in schlechten Zeiten “abgeschmolzen” werden könne. Lücken bei der Regulierung seien natürlich zu schließen, doch könne dies entsprechend den bestehenden Vorschriften geschehen.
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