Der stellvertretende WK-Generalsekretär Reinhold Mitterlehner (V) erwartet, dass allein die Umstellung der Preisauszeichnung bis zu 30 Mio. Euro kosten könnte. Dass der Handel eine allfällige Steuersenkung nicht an die Konsumenten weitergeben könnte, befürchtet er im Gegensatz zur ÖVP nicht. Eine Mehrwertsteuersenkung auf Medikamente würde Mitterlehner begrüßen.
Verfasssungswidrig könnte laut Mitterlehner die im rot-blauen Gesetzesvorschlag vorgesehene Definition der Ausnahmen vom ermäßigten Mehrwertsteuersatz durch den Finanzminister sein. Dieser soll sicherstellen, dass hochpreisige “Luxuslebensmittel” weiterhin mit 10 Prozent besteuert werden. Weil der Gesetzesentwurf aber keine näheren Kriterien dazu enthält, könnte der Verfassungsgerichtshof die Verordnungsermächtigung aufheben, warnte Mitterlehner am Donnerstagabend vor Journalisten.
Außerdem befürchtet der ÖVP-Politiker hohe Verwaltungskosten für den Handel, weil die Preisumstellung am 1. Dezember, also am Beginn des ohnehin personalintensiven Weihnachtsgeschäftes in Kraft treten würde. Zudem müssten die Preisschilder am Vortag, einem Sonntag, ausgetauscht werden. Der Handel würde daher mit 20 bis 30 Mio. Euro Mehrkosten rechnen. “Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn man das nach dem Weihnachtsgeschäft macht”, so Mitterlehner.
Die Befürchtung der ÖVP, wonach der Handel die Steuersenkung nicht an die Konsumenten weitergeben würde, teilt Mitterlehner nicht und verweist auf die zu erwartenden starken Kontrollen und das bereits jetzt gültige Preisgesetz, wonach Steuersenkungen zu niedrigeren Preisen führen müssen. “Selbstverständlich würde man unter dieser Beobachtung nicht umhinkommen, das 1:1 weiterzugeben”, so Mitterlehner.
Während die Handels-Sparte der Wirtschaftskammer die Mehrwertsteuersenkung “nicht ablehnt”, wie Mitterlehner betont, spricht er sich insgesamt dagegen aus. Es handle sich dabei um eine “ausgesprochen teure, im Prinzip nicht (sozial, Anm.) treffsichere Maßnahme”. Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Medikamente, die schon bei der Krankenkassen-Sanierung im Gespräch war, würde Mitterlehner allerdings begrüßen: “Da könnte man aus unserer Sicht eher etwas tun, als im anderen Bereich.”
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.