Im zweiten Teil erläutert er am Beispiel des Nahwärme-Heizwerks, welche konkrete Aktionen setzen konnte, um Fehler zu beseitigen und für die Gemeinde wirksame Einsparungen zu erreichen.
Siegfried, welches Problem ist damals beim Nahwärme-Heizwerk aufgetaucht und was hast du unternommen?
Siegfried Biegger: Im Jahr 2004 wurde ein Nahwärme-Heizwerk gebaut. Ein Heizkessel, der mit Waldhackgut aus dem Leiblachtal Wärme erzeugt, wurde im Untergeschoss Volksschule installiert. Das Konzept war so ausgelegt, dass in der Heizperiode das Warmwasser für die Turnhallen von der Volksschule und von der Mittelschule mit Wärme vom Heizkessel versorgt werden. In der Sommerzeit werden die Boiler mit Strom betrieben. Der Stromverbrauch war auffallend hoch und ich stellte fest, dass das Warmwasser das ganze Jahr über mit Strom erzeugt wird.
Ich fragte nach und erhielt die Antwort, dass dies mit Nahwärme nicht funktioniert. Nach dem Abschluss der Ursachenforschung bin ich zum damaligen Bürgermeister Karl Hehle gegangen und habe ihm das Problem aufgezeigt. Natürlich hatte ich auch schon einen Lösungsvorschlag mit Kostenschätzung in der Tasche. Diese beliefen sich damals auf 900 Euro und haben sich unmittelbar amortisiert.
Und wie sah dieser Lösungsvorschlag aus? Welche Verbesserung konnte dadurch erzielt werden?
Siegfried Biegger: Zuerst wurde im Jahr 2012 die Warmwasserbereitstellung in der Mittelschule umgestellt. Der Jahresstromverbrauch wurde von 16.000 kWh auf 8.000 kWh abgesenkt. Ab 2014 lag der Jahresverbrauch bei 2.000 kWh, das ist der Verbrauch in der Sommerzeit. Im Anschluss erfolgte die Umstellung der Warmwasserbereitstellung bei der Turnhalle der Volksschule. Auch hier konnte der Stromverbrauch von 8.400 kWh im Jahr auf ca. 1.600 kWh gesenkt werden.
In der Folge wurden die Stromzähler durch Supp-Zähler ersetzt, der reduzierte Stromverbrauch läuft jetzt über den Zähler der Turnhalle Volksschule und den der Mittelschule.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die Führung einer ordentlichen Energiebuchhaltung ist. Nur, wie Siegi immer betont, reicht es nicht, dass man die Zahlen generiert, sondern es müssen auch Reaktionen folgen. Oftmals bringen schon kleine, aber kluge und durchdachte Anpassungen eine große Verbesserung im Energieverbrauch.
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