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Wirtshaussteuer brächte 600 Mio.

Brauerei-Verbandschef Markus Liebl schäumt vor Wut – „45 Prozent vom Preis jetzt schon Steuer“.
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Auf mindestens 600 Millionen Euro schätzt die Brauindustrie die Einnahmen für die Gemeinden, wenn die von der Getränkebranche als „schlechter Faschingsscherz“ bewertete Alkohol-Sondersteuer wirklich in ganz Österreich käme. Gut die Hälfte entfiele auf Bier, das haben die Brauer schon ausgerechnet. „Ich glaube, dass die Steuer nicht kommt“, sagte Markus Liebl, Obmann des Brauereiverbands und Chef des größten Bierkonzerns im Land, der Brau Union, gestern bei der Jahrespressekonferenz der Brauwirtschaft.

Zusätzliche Belastung

Würde diese Steuer in ganz Österreich umgesetzt, hätten die Biertrinker im Gasthaus zusätzlich 270 Mill. Euro zu berappen, dazu würde auch die Umsatzsteuer um 50 Mill. Euro steigen. Das machte in Summe 320 Mill. Euro zusätzlicher Steuerleistung der Konsumenten allein beim Bier. Mindestens noch einmal so viel wäre wohl bei Wein und anderen Alkoholika beim Gastronomiekonsum einzusetzen. „Das wäre eine echte neue Massensteuer“, empörte sich Liebl. „Schon jetzt sind 45 Prozent des Bierpreises Steuer.“

Mehr als 1 Mrd. Euro setzten die Brauereien in Österreich 2010 um. Nach Verbandsangaben brachten die Steuern auf Bier 2010 insgesamt fast 700 Mill. Euro in die Staatskassen – knapp 200 Mill. Euro Biersteuer, rund 70 Mill. Euro Unternehmenssteuern, der größere Rest ist Mehrwertsteuer. Würden nun – wie von der Stadt Linz ausgehend diskutiert – von Gemeinden noch 15 Prozent auf den Nettopreis in der Gastronomie aufgeschlagen, summierte sich die gesamte Steuerlast im Zusammenhang mit Bier auf mehr als 1 Mrd. Euro. Das wäre soviel wie die Brauereien im Jahr umsetzen.

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