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Wirrwarr um angeblich exekutierten nordkoreanischen Minister

Absetzung von Hyon Yong Chol gilt als sicher, seine Exekution nicht
Absetzung von Hyon Yong Chol gilt als sicher, seine Exekution nicht
Südkoreas Geheimdienst hat am Donnerstag zuvor kolportierte Angaben zur Absetzung und Hinrichtung des nordkoreanischen Verteidigungsministers Hyon Yong Chol relativiert. Der Minister sei zwar entlassen worden, erklärte ein Sprecher des Geheimdiensts NIS einer Nachrichtenagentur - und es gebe auch Hinweise, dass er hingerichtet worden sei. Allerdings seien die noch nicht verifiziert worden.
Niemand kann sich sicher fühlen
Verteidigungsminister hingerichtet?

Aus südkoreanischen Parlamentskreisen war am Mittwoch verlautet, dass der Minister Ende April vor hunderten Zuschauern mit Flugabwehrgeschützen hingerichtet worden sei. Demnach soll er unter anderem für Kritik an Machthaber Kim Jong-un bestraft worden sein. Die Nachrichtenagentur Yonhap, welche die Informationen verbreitet hatte, berief sich auf Äußerungen von NIS-Vizechef Han Ki Beom vor einem Parlamentsausschuss.

“Wackelige, unbestätigte Geheimdienstberichte”

Der südkoreanische Geheimdienst NIS hat allerdings eine durchwachsene Bilanz betreffend die Qualität seiner Berichte. Einige Angaben erwiesen sich in der Vergangenheit als falsch. Cheong Seong Chang vom Sejong-Institut in Seoul bezeichnete den NIS-Bericht über die angebliche Hinrichtung Hyons bereits am Mittwoch als “unüberlegt”. Es handle sich um “wackelige, unbestätigte Geheimdienstberichte”, sagte er.

Minister Hyon war bisher zu Kims engstem Umfeld gezählt worden. Er hatte den Posten des Verteidigungsministers erst vor knapp einem Jahr übernommen. Zuletzt wurde er bei Musikaufführungen am 27. und 28. April in der Öffentlichkeit gesehen.

(APA)

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