Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Bayern von Ende 1999 bis Ende 2002 eine schriftliche Vereinbarung mit der Kirch-Gruppe hatte, die dem Rekordmeister in den vergangenen zwei Spielzeiten insgesamt rund 20,5 Millionen Euro eingebracht haben soll. “Wir werden überprüfen, inwieweit der Vertrag beim Lizenzierungsantrag hätte vorgelegt werden müssen”, sagte Michael Pfad, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL). “Überprüft werden muss auch die Frage, inwieweit der Liga als Gruppe ein materieller Schaden entstanden ist.”
Dennoch gab es neben Unverständnis und Erstaunen bereits äußerst heftige Reaktionen aus der Bundesliga. Nach Angaben des Fußball- Fachmagazins “kicker” soll ein nicht genannter Spitzenclub sogar eine Klage gegen den FC Bayern planen, falls sich in dem Vertrag Anhaltspunkte dafür fänden. Ein Aufsichtsratsmitglied des HSV, ging gegenüber dem “Hamburger Abendblatt” am weitesten in seinen Forderungen nach Konsequenzen. “Stimmen die Fakten, wäre das Wettbewerbsverzerrung”, erklärte er: “Die Aberkennung ihrer Meistertitel müsste angedacht werden.” Einige Bundesliga-Konkurrenten erinnerten an die Verdienste der Bayern-Chefetage. Energie Cottbus’ Manager Klaus Stabach gab etwa zu bedenken, dass man “ohne die Bayern überhaupt nicht so viele Fernsehgelder” bekäme.
Uli Hoeneß hat sich gegen Anschuldigungen zur Wehr gesetzt. “Der FC Bayern ist nicht käuflich”, sagte der Manager. Ein Berliner Rechtsanwalt stellte inzwischen am Donnerstag Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der FC Bayern München AG und der KirchMedia. Es dränge sich der Verdacht auf, dass es sich um “verdeckte Schmiergeldzahlungen” handele, so der Jurist.
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