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"Wir gründen eine neue Bank"

©Ländle TV
Bianca Oberscheider von Ländle TV zu Gast bei Christine Tschütscher aus Götzis, Vorständin der Genossenschaft "Projekt Bank für Gemeinwohl".

Zum ersten Mal seit rund hundert Jahren entsteht hierzulande eine neue Bank nach gutem altem Stil. Eine Bank, die dem Menschen dienen soll und nicht umgekehrt: die Bank für Gemeinwohl. Diese erste ethische Alternativbank Österreichs stelle gesellschaftliche Verantwortung in den Mittelpunkt ihres Handelns, erzählt die Vorständin der Genossenschaft „Projekt Bank für Gemeinwohl“ Christine Tschütscher aus Götzis, im Gespräch mit Bianca Oberscheider.

Die in Gründung befindliche Bank für Gemeinwohl wird sich auf die ursprüngliche Aufgabe einer Bank besinnen: Spareinlagen, Kredite und Zahlungsverkehr. Dazu zählen Girokonten, Bankomat- und Kreditkarten. Sie wird nicht gewinnorientiert agieren, sondern die gemeinwohlorientierte Realwirtschaft fördern. Spekulation sowie intransparente Finanzprodukte, abgekoppelt von der Realwirtschaft, lehnen wir ab, so Tschütscher.

Die Bank wird im Eigentum der BfG EigentümerInnen- und Verwaltungsgenossenschaft stehen, die 2014 gegründet wurde und derzeit in einer österreichweiten Kampagne Menschen einlädt, Mitglied zu werden. Diese “Genossenschaft 2.0” setzt auf Mitgestaltung: Die Mitglieder werden regelmäßig informiert, gemeinsame Meinungsbildung und Entscheidungsprozesse sind essentieller Bestandteil der Organisationskultur. Jede/-r hat eine Stimme, unabhängig von der Höhe der erworbenen Anteile. Bis 2016 rechnet das Bankprojekt mit rund 40.000 GenossenschafterInnen, die ein Startkapital von 15 Mio. EUR zur Verfügung stellen. Jede/-r Bürger/-in mit Wohnsitz in Österreich kann einsteigen. Mindestinvestment sind 200, Maximum 100.000 Euro. Dividenden werden bewusst nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert.

Sobald sechs Millionen Euro erreicht sind, kann eine Banklizenz beantragt werden. Tschütscher rechnet damit, dass die Bank ende 2016 ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen kann. Derzeit arbeiten rund 100 Ehrenamtliche daran, dieses Ziel zu erreichen. Bekannte Unterstützer gibt es auch aus dem Ländle, wie zum Beispiel der Sportler Toni Innauer. (Ländle TV)

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