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"Wir gehen mit dem Sportservice einen guten Weg"

©VMH/Roland Paulitsch
Roland Pfeifer ist einer jener Trainer, der vom Sportservice Vorarlberg angestellt wurde. Der Skitrainer spricht im Interview über die Zusammenarbeit mit dem Sportservice, über die Zukunftsaussichten der alpinen Skiläufer und über Skitraining.

Roland Pfeifer, Sie sind seit September 2009 als Landestrainer für alpinen Skisport angestellt, wie hat sich die Zusammenarbeit zwischen VSV und Sportservice entwickelt?

Ich sehe die Installation als Landestrainer als gut und wichtig, weil ich so sehr viele Recourcen des Sportservice verwenden kann. Mit Konditionstrainer  Mike Arnold, dem Arzt Dr. Bernhard Pieringer und dem Physiotherapeuten Martin Hämmerle stehen absolute Spitzenleute zur Verfügung. Rundherum sind Resourcen da, die alles abdecken, die man für den Spitzensport braucht. Mit dieser Infrastruktur sind wir endgültig ein Profibetrieb geworden, wie das tägliche Sommertraining beweist. Das Sportservice nimmt Einfluss auf unseren Jugendkader, in Zukunft verstärkt auch in den Schülerbereich mit der Skihauptschule.

Die Skisaison ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen, wie fällt die Bilanz des sportlich Verantwortlichen des VSV aus?

Die sportliche Bilanz ist ausgezeichnet, die von uns betreuten Athleten haben sich gut entwickelt. Es ist natürlich Utopie, dass sich alle zum Spitzenläufer entwickeln werden, aber wir haben eine große Breite, einige werden es schaffen. Die neu geschaffene Damentruppe hat extrem gute Leistungen erbracht unter Trainer Richard Graf, der übrigens gerne und ausgiebig das Angebot des Sportservice nutzt.

Fast könnte jetzt der Eindruck entstehen, dass der Fachverband, in diesem Fall der VSV, völlig in den Hintergrund getreten ist?

Das stimmt so mit Sicherheit nicht. Der VSV nutzt das Potential der im Sportservice abdeckbaren Möglichkeiten. Der Skiverband ist im fachlichen – sprich skifahrerischen Bereich – klar dominant und gibt die Linie vor. Das Sportservice drängt sich nicht auf, wir können uns dort aber die besten Sachen heraus suchen.

Im alpinen Weltcup hat Vorarlberg in diesem Winter noch schlechter abgeschnitten als in den vorangegangenen, eh schon mageren Jahren. Wann geht es wieder bergauf?

Heuer war das noch zu erwarten, dass wir im Weltcup keine Spitzenplatzierungen erreichen. Im nächsten Jahr werden wir auch auf der allerhöchsten Ebene besser dastehen, Teilerfolge sind durchaus möglich. Björn Sieber und Bernhard Graf sind im Europacup dominant in Erscheinung, beide haben sich gut positioniert, die Entwicklung stimmt, beide sind 21, man darf von ihnen jetzt schon einiges im Weltcup erwarten.

Auch im Europacup wird Vorarlberg mit guten Läufern vertreten sein. Voraussetzung ist natürlich ein entsprechendes Training mit den Athleten. Christian Hirschbühl, Frederic Berthold, Martin Bischof, Marcel Mathis, Clemens Dorner und Michael Huber, der verletzungsbedingt zwei Jahre auslassen musste, haben wir heiße Eisen im Feuer. Bei den Damen hat sich Michelle Morik gut entwickelt, für sie besteht vielleicht sogar die Chance, das eine oder andere Rennen im Weltcup zu fahren. Dahinter warten mit Petra Lorenzin, Kerstin Nicolusse, Anna Katharina Wirth, Christine Scheyer und Elisabeth Kappaurer Läuferinnen mit großem Potential.

Im ÖSV hat bei den Herren mit Matthias Berthold ein langjähriger Weggefährte das Sagen, gab es nie die Überlegung, ins ÖSV-Trainerteam zu wechseln.

Nein, es hat keine Überlegungen oder Gespräche gegeben, aber natürlich haben wir uns immer wieder ausgetauscht. So wie wir das über viele Jahre schon tun. Ich glaube, es wäre auch nicht ideal, unter einem Kollegen und Freund zu arbeiten.

Skitraining ist nicht gleich Skitraining, können Sie kurz die wichtigsten Eckpfeiler erklären?

Wichtig ist natürlich die Skitechnik, die wir permanent verbessern. Wenn wir neue Elemente lernen, passiert das im leichten und minder kraftaufwendigen Bereich mit vielen Wiederholungen. Und wir steigern das Gelände vom leichten zum schweren. Wenn wir Rennsimulation machen – das geht aber nur im oberen Bereich – werden wenige Läufe mit extrem hohem Kraftaufwand und großer Anspannung und Aggressivität gefahren.

Die Trainingssituation in Vorarlberg ist nicht wirklich befriedigend?

Wir haben gute Unterstützer: Arlberg, Laterns, Brand,. Bürserberg, Bödele, Hochjoch sogen für gute Möglichkeiten. Interessenskonflikte sind entstehen bei für uns notwendigen Trainingseinheiten an Wochenenden und in Ferienzeiten, dann ist es sehr schwer, Pisten zu bekommen. Die Situation schreit eigentlich nach einem permanenten Trainingszentrum.

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