VOL.AT: Sperrzone Tirol: Welche Auswirkungen haben die heute beschlossenen Maßnahmen auf Vorarlberg?
Markus Wallner: Der Virusausbruch in Tirol ist dramatisch und aktuell der massivste in ganz Europa. Die Südafrika-Mutation ist extrem ansteckend und größtenteils resistent gegen unsere Impfstoffe. Das macht eine Bekämpfung umso schwieriger. Deshalb müssen wir alles daran setzen, diese Mutation keinesfalls einzuschleppen. Heute hat sich das Land Tirol mit dem Bund darauf geeinigt und wird nun zum Epidemiegebiet. Bei Ausreise ist ab Freitag ein negativer Antigen-Test vorzuweisen. Wir wollen hier niemanden schikanieren, sind uns aber der Gefahr bewusst. In Vorarlberg befinden wir uns auf einem guten Weg, den wir uns nicht kaputt machen wollen. Deshalb meine dringliche Bitte an die Bevölkerung, nicht dringend notwendige Fahrten nach Tirol zu unterlassen.
VOL.AT: Wie wird die Situation an den Grenzen aussehen?
Markus Wallner: Die am meisten frequentierte Grenze befindet sich über den Arlberg und durch den Tunnel. Ab Freitag wird es hier zu punktuellen Großkontrollen kommen. Dabei wird es aber keine durchgängige Kontrolle geben, die ist verfassungsrechtlich zwischen den Bundesländern gar nicht möglich. Transit-, Waren- oder Berufsverkehr bleibt selbstverständlich aufrecht, unter der Voraussetzung eines negativen Tests, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Wir werden diesbezüglich auch das Testangebot im Großraum Bludenz weiter ausbauen, zusätzlich zu den 60.000 Tests, die wir aktuell pro Woche abwickeln.
VOL.AT: In den letzten Tagen herrschte ein regelrechtes Tirol-Bashing. Wie beurteilen Sie das Verhalten der Tiroler gegenüber dem Bund? Ist die heutige Reaktion angemessen? Und hätte man nicht früher reagieren müssen?
Markus Wallner: Die heutige Einigung war entscheidend, um eine bestmögliche Abstimmung zu gewährleisten. Ich kann beide Seiten verstehen, ein derartiger Einschnitt ist nicht einfach. Und bedarf natürlich auch rechtlicher Absicherung. Man hat bei vielen vergangenen Verordnungen gesehen, die nicht gehalten haben und nicht ordentlich formuliert wurden. Die jetzige Verordnung regelt laut dem Epidemiegesetz die Verkehrseinschränkungen für unser Nachbar-Bundesland. Ich war auch mit Landeshauptmann Platter in Kontakt. Wichtig ist, dass wir gemeinsam alles daran setzen, ein weiteres Ausbrechen dieser besonders aggressiven Virus-Mutation mit allen Mitteln zu verhindern.
(VOL.AT)
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