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Wintertourismus - Hoteliervereinigung sieht keinen Grund zum Jubeln

Im Winter wurde ein Rückgang bei den Nächtigungen verzeichnet.
Im Winter wurde ein Rückgang bei den Nächtigungen verzeichnet. ©VN/Steurer
Die Bilanz der Wintersaison 2016/17 hat Licht und Schatten hervorgebracht. Zwar wurden bei Nächtigungen und Gästen neue Rekordwerte erzielt, doch gerade Wintersportregionen wie Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Kärnten verzeichneten ein Minus bei den Nächtigungen.

Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) sieht jedenfalls keinen Grund zum Jubeln. Die Betriebe hätten das Ruder in letzter Sekunde herumgerissen.

“Überzogene Belastungen”

“Stagnation vor dem Hintergrund eines breiteren Angebotes, höherer Belastungen und eines immer engeren bürokratischen Korsetts, bedeutet für die Betriebe vor allem eines – sinkende Wertschöpfung”, so ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer am Montag laut Aussendung. Die Branche brauche in einem ersten Schritt eine Rücknahme der “überzogenen Belastungen” der letzten Steuerreform sowie eine Erhöhung des Budgets der Österreich Werbung (ÖW).

Leichtes Plus im Wintertourismus

Ungünstig fallende Feiertage sowie zunächst ausbleibender Schnee und ein sehr warmer März haben die Wintersaison zwar eingetrübt, am Ende ist sich aber noch ein leichter Nächtigungszuwachs von 0,1 Prozent oder 60.000 auf 68,57 Millionen ausgegangen. Allerdings verzeichneten die Bundesländer Kärnten (-4,2 Prozent), Salzburg (-0,4 Prozent), Tirol (-1,3 Prozent) und Vorarlberg (-4,2 Prozent) Einbußen bei den Nächtigungen.

Städtetourismus hingegen war im Winter sehr gefragt: In Wien wurde ein Nächtigungsplus von 5,3 Prozent erzielt. Auch in Oberösterreich (+5,7 Prozent), Niederösterreich (+3,4 Prozent), im Burgenland (+2,6 Prozent) und in der Steiermark (+3,7 Prozent) wurden Zuwächse verzeichnet.

Für Sommersaison zuversichtlich

“Der Tourismus bleibt ein wichtiger Konjunktur- und Beschäftigungsfaktor für Österreichs Wirtschaft”, kommentierte Wirtschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP) die heutigen Zahlen. Die Konjunktur in den wichtigsten Herkunftsländern entwickle sich positiv und wenn das Wetter mitspiele, sei er auch für die Sommersaison zuversichtlich, meinte Mahrer.

Im Winter waren es vor allem die Österreicher, die für wachsende Nächtigungen sorgten. Denn während bei den inländischen Gästen ein Plus von 1,4 Prozent auf 15,9 Millionen verzeichnet wurde, gingen die Nächtigungen ausländischer Touristen um 0,3 Prozent auf 52,66 Millionen zurück. Gerade Urlauber aus den wichtigsten Herkunftsländern Deutschland sowie den Niederlanden ließen von November bis April aus.

Die Gewerkschaft vida forderte erneut die Ausdehnung der Berufsschulzeit für Lehrlinge im Hotel- und Gastgewerbe ein. Morgen, Dienstag, findet im Parlament der Tourismusausschuss statt, wo sich die Arbeitnehmervertreter ein klares Bekenntnis aller Fraktionen erwarten sowie eine Aufforderung an den Finanzminister, die entsprechenden Weichen zu stellen.

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