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Wintereinbruch - Trotz Schneefalls blieb Verkehrschaos aus

Der doch etwas frühe Wintereinbruch hat angesichts des Umstandes, dass doch viele Autofahrer noch nicht auf Winterreifen umgerüstet haben, verhältnismäßig wenig Verkehrsprobleme bereitet.

Jedoch mussten wegen unter der Schneelast umgeknickter Bäume Mittwoch früh der Zugverkehr über den Arlberg für mehrere Stunden gesperrt werden. Es kam dadurch zu erheblichen Verspätungen im Fernreiseverkehr von bis zu drei Stunden.

Im Straßenverkehr gab es im Ländle Behinderungen. Waren in der Früh noch auf einigen höhergelegenen Verbindungen Schneeketten angesagt, konnte gegen Mittag vielerorts Entwarnung gegeben werden. Schneekettenpflicht bestand nur mehr für Lkw auf der Bregenzerwaldstraße zwischen Hopfreben und Warth am Arlberg. Weiter gesperrt bleiben die Silvretta-Hochalpenstraße zwischen Partenen (Montafon) und Galtür (Tirol) sowie die Verbindung zwischen Warth und Lech.

Das befürchtete Chaos blieb in der Steiermark aus. Zwar gingen von der Obersteiermark bis Graz erste Schneeflocken nieder und eisiger Wind veranlasste die Menschen, die Daunenjacken aus dem Kasten zu holen. Doch weder auf den Straßen noch bei der Energieversorgung kam es zu wesentlichen Behinderungen. Jene rund 1.000 Haushalte, die am Dienstag ohne Strom ausharren mussten, konnten zum Großteil wieder an das Netz angeschlossen werden. Vereinzelte neue Störungen seien im Bereich Mautern, Kalwang und Radmer (alle im Bezirk Leoben) aufgetreten. “Aber die Schneefälle waren nicht so dramatisch wie befürchtet,” meinte Urs Harnik-Lauris von der Energie Steiermark.

Der Tiroler Lawinenwarndienst wies erstmals in dieser Saison auf die Gefahr von Gleitschneelawinen hin. Insbesondere auf steilen, glatten Wiesenhängen sei Vorsicht geboten. Am meisten Schnee fiel in den Nordalpen, dem Arlberggebiet und Außerfern sowie den Regionen entlang des Alpenhauptkammes. Von Wintersperren betroffen waren die Silvretta-Hochalpenstraße (L188) und die Ötztalstraße (B186) zwischen Untergurgl und Timmelsjoch.

In Oberösterreich bekamen es die Autofahrer erstmals mit Schneefällen zu tun. Betroffen waren die höher gelegenen Gebiete des Bundeslandes im Mühlviertel, im Salzkammergut und in der Pyhrn-Eisenwurzen. Dort rückten die Fahrzeuge des Winterdienstes in der Früh erstmals aus. Weil die Fahrbahnen aber noch zu warm waren, blieb kein Schnee liegen und es gab keine Behinderungen.

Am intensivsten in Niederösterreich schneite es in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen), wo laut Landespressedienst rund 20 Zentimeter gemessen wurden. Im Mostviertel bzw. in Gaming (Bezirk Scheibbs) beliefen sich die Neuschneemengen auf zehn Zentimeter, in Weitra (Bezirk Gmünd) im Waldviertel wurden drei Zentimeter gemessen. Nur das Weinviertel blieb “grün”.

Die Straßen waren zum Großteil trocken bis nass, über 500 Metern Seehöhe musste im Voralpengebiet und im nördlichen Waldviertel mit matschigen Straßen und vereinzelt auch mit Schneefahrbahnen gerechnet werden. Kettenpflicht bestand für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen auf der B21 über das Gscheid, den Ochsattel und den Rohrerberg sowie auf der B23 über den Lahnsattel. Die Kettenpflicht auf der B20 über Annaberg und Josefsberg wurde laut der Aussendung um 8.15 Uhr wieder aufgehoben.

Relativ unspektakulär war die Situation in Salzburg: Am meisten Schnee fiel naturgemäß in den Bergen – hier waren der Sonnblick und die Rudolfshütte mit 75 Zentimetern Spitzenreiter, in Saalbach (Pinzgau) fielen 20 Zentimeter Neuschnee und in St. Gilgen (Flachgau) wurden fünf Zentimeter gemessen. Der Schneefall bleibt relativ unergiebig, dafür wurden für Donnerstag minus fünf bis ein Grad in der Früh und tagsüber höchstens sechs Grad angesagt, teilte Claudia Riedl von der Wetterwarte mit. Schneekettenpflicht herrschte für alle Fahrzeuge auf der B99 (Katschberg-Straße), über dem Dientner Sattel sowie der B164 (Hochkönig-Straße).

Laut ÖAMTC waren in Westösterreich noch 70 Prozent der Autos ohne Winterreifen unterwegs, in Ostösterreich sogar noch mehr. Die vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass in Österreich rund 90 Prozent der Pkw im Winter mit entsprechenden Pneu unterwegs sind.

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