Fans in den Straßen der Hauptstadt Buenos Aires und vieler anderer Teile des südamerikanischen Landes jubelten, weinten und bangten während des Endspiel-Krimis gegen Frankreich. Das Fußball-Team um Messi und Ángel di Maria bezwang Frankreich 4:2 im Elfmeterschießen im mehr als 10 000 Kilometer entfernten Lusail Stadion.
"Weltmeister! Messis Argentinien berührt den Himmel in Katar", schrieb die renommierte argentinische Zeitung "La Nación". In Buenos Aires versammelten sich die Fans in den himmelblau und weiß gestreiften Trikots der "Albiceleste", mit Argentinien-Fahnen und Kopfbedeckungen in Massen um den Obelisken im Zentrum der Stadt. Sie kamen unter anderem mit der Metro, die sie mit Gesängen und fröhlichem Hüpfen in eine Partyzone verwandelten, oder veranstalteten bei der Anfahrt mit dem eigenen Fahrzeug Hup- und Vuvuzela-Konzerte.
Die Gegend war bereits für den Verkehr gesperrt gewesen, Busse fuhren nicht mehr, Geschäfte schlossen früher, die Sicherheitsmaßnahmen waren verstärkt. Buenos Aires und andere Städte luden mit Großleinwänden von Mittag an zum gemeinsamen Fußballschauen ein, Bars und Restaurants lockten mit Sonderangeboten.
Kabinenparty der Mannschaft
Vor einem großen Tisch voller Bierkübel und Champagnerflaschen tanzte Lionel Messi Arm in Arm mit seinen Teamkollegen. Aus einer gigantischen Box dröhnte argentinische Musik, und als Nationaltrainer Lionel Scaloni in die Kabine kam, wurde er gleich mit Schampus übergossen. Wie die Welt all das beobachten konnte? Weil unter anderem Argentiniens Abwehrchef Nicolás Otamendi einen Großteil der Kabinenparty filmte und via Instagram live ins Netz übertrug. Zu sehen war in Katar eine Mannschaft, die nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Frankreich nicht glücklicher hätte sein können.
Auf dem riesigen Tisch stand sogar ein Fabrikat der Monsterpuppe Chucky mit einer Champagnerflasche zwischen den Beinen. Mehrfach schwenkte Otamendi seine Kamera darauf, um Chucky zu grüßen. Spät in der Nacht setzten die Weltmeister ihre Freudentänze schließlich in den Stadionkatakomben fort.
Nach ihrem Tanz durch die Katakomben stiegen sie in einen Bus und setzten ihre Party in Doha fort. Anschließend aßen sie etwas, das wie Schnitzel mit Tomatensoße und Pommes aussah, auch das ließ sich dem Instagram-Profil von Abwehrchef Otamendi entnehmen.
Messi dagegen genoss eher im Stillen, zumindest was die Öffentlichkeit anging. Zwar postete auch der 35-Jährige ein Foto und dankte allen, die ihm auf dem Weg zum WM-Titel unterstützt haben. Zur Pressekonferenz erschien er anders als angekündigt aber nicht mehr, obwohl das für den Spieler des Spiels normalerweise obligatorisch ist.
(dpa/VOL.AT)
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