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Wikileaks veröffentlichen E-Mails von Stratfor

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat mit der Veröffentlichung von mehr als fünf Millionen E-Mails der US-Sicherheitsfirma Stratfor begonnen. Hacker der Anonymous-Bewegung brachten die Daten des Militärberatungs-Unternehmens Ende vergangenen Jahres an sich und übergaben sie jetzt an Wikileaks, wie Anonymous am Montag mitteilte.


Transparenz sei notwendig, “um unsere Welt zu verstehen”, begründete Anonymous die gemeinsame Aktion im Internet-Dienst Twitter. Die Mails stammen laut Wikileaks aus der Zeit zwischen Juli 2004 und Ende Dezember 2011. Diese enthüllten die inneren Arbeitsweisen eines Unternehmens, das vertrauliche Informationen an große Unternehmen wie Dow Chemical oder den Rüstungskonzern Lockheed Martin sowie an US-Regierungsbehörden wie das Heimatschutzministerium oder den Militärgeheimdienst DIA liefere. “Die E-Mails zeigen das Informanten-Netz von Stratfor, die Honorarstruktur, Geldwäsche-Praktiken und psychologische Methoden”, heißt es von Wikileaks. Stratfor liefert nach eigenen Angaben geopolitische Analysen.

Das Material soll laut Wikileaks auch Informationen über das Vorgehen der US-Regierung gegen Julian Assange enthalten, den Gründer der Enthüllungsplattform. In mehr als 4.000 E-Mails gehe es um Assange oder Wikileaks.

Wikileaks-Gründer Assange kündigte weitere Enthüllungen in den nächsten Tagen an. Es gehe um die Aktionen, denen Wikileaks selbst ausgesetzt sei. “Die große Story wird in etwa drei bis vier Tagen herauskommen”, sagte Assange. Er sitzt in Großbritannien fest und wehrt sich gegen eine Auslieferung nach Schweden.

Stratfor war am 26. Dezember Ziel eines Angriffs aus dem Internet geworden, zu dem sich die “Operation Antisec” von Anonymous bekannte. Die Hacker bezeichneten die letzte große Attacke des Jahres als “LulzXmas” – eine Zusammensetzung aus dem Szenewort “Lulz” (Spaß) und “Christmas” (Weihnachten). Das Unternehmen verurteilte am Montag die Attacke und die Veröffentlichung der E-Mails. Stratfor werde nicht zu den Inhalten Stellung nehmen. Der Gründer und Chef von Stratfor, George Friedman, sei entgegen anderslautenden Gerüchten weiter im Amt.

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