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Wifo-Experte Guger warnt vor Null-Lohnrunde

Guger warnt vor Lohnkürzungen
Guger warnt vor Lohnkürzungen ©APA (Archiv/Gindl)
Trotz Rezession dürfe es keine Null-Lohnrunde oder gar Lohnkürzungen geben, warnt Wifo-Experte Alois Guger.

Denn dies würde die für die Binnenkonjunktur nötige Kaufkraft senken und wäre ein “fatales Signal” an die Konsumenten zu noch mehr Enthaltung. “Die Lohnpolitik sollte sich nicht zu stark drücken lassen”, sagt Guger im Gespräch mit der APA. “Lohneinbußen würden die Kaufkraft zu stark einschränken, das können wir nicht brauchen”, so Guger. In den 30er Jahren hätten die Null-Lohnrunden einen Deflationsprozess eingeleitet, bei dem die Preise noch schneller gesunken seien als die Löhne. Das heurige Jahr 2009 sei eines von wenigen mit einem Zuwachs beim Nettorealeinkommen, und zwar von voraussichtlich deutlich über 3 Prozent. Grund dafür seien die KV-Abschlüsse vom Vorjahr – noch auf Basis eines damals hohen BIP-Anstiegs und einer hohen Inflation – sowie wie heurige Steuerreform, die aber erst wirken müsse.

Die heimischen Unternehmen hätten objektiv gesehen keinen Bedarf an einer Null-Lohnrunde, sagt der Arbeitsmarkt- und Lohnpolitik-Experte des Wirtschaftsforschungsinstituts. Die Gefahren in Richtung Deflation wären viel stärker als die Vorteile etwa für exportorientierte Betriebe. IHS-Experte Helmut Hofer hatte am Mittwoch zur APA gesagt, er erwarte für den öffentlichen Dienst eine Null-Runde, rechne aber für die unselbstständig Erwerbstätigkeiten für die KV-Runde im Herbst mit einer niedrigen Lohnsteigerung von einem halben Prozent oder etwas mehr, aber weniger als die Inflationsrate von einem Prozent.

Dass die Arbeitslosenzahl in Österreich heuer und 2010 um insgesamt 100.000 ansteigen wird, glaubt der Wifo-Fachmann nicht: “Das ist deutlich zu viel.”

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