Wieso ein Blum-Betriebsrat den Kommunismus im Ländle etablieren möchte ...

Seit Jahren zählt der Bregenzer Andreas Spechtenhauser zu den glühendsten Vertretern der Linkspartei in Vorarlberg. Auch als Blum-Betriebsrat konnte er für die Kommunisten drei Mandate beim Beschlägehersteller erkämpfen.
Im umfangreichen VOL.AT-Videointerview spricht der seit 2017 für die KPÖ Vorarlberg als Sprecher agierende Metallarbeiter über das Wahlergebnis in Salzburg, das Bedürfnis nach linker Politik in Vorarlberg und wieso es wichtig ist, dem Kapitalismus die Stirn zu bieten.
Wohnen, Teuerung und Inflation als Kernthemen der KPÖ Vorarlberg
"Die KPÖ Plus ist in Vorarlberg im Moment auf fünf bis sechs Mitglieder beschränkt. Aber es gibt auch einige, die in der jungen Linken organisiert sind und sich auf die anstehenden Wahlen vorbereiten", informiert der Sprecher der KPÖ Vorarlberg im VOL.AT-Interview.

Die Partei sei bestrebt, gute Politik anzubieten. Andreas Spechtenhauser betont, dass die SPÖ ihr Klientel vernachlässigt hat und die Grünen in der Regierung ihre soziale Ader nicht ausspielen konnten. Dieses Vakuum wolle man füllen.

Auf Salzburger Erfolge aufbauen
"Die Themen, die die KPÖ Plus in Salzburg angesprochen hat, sind auch in Vorarlberg relevant. Es geht vor allem um die Wohnsituation, den Pflegenotstand und den öffentlichen Verkehr. Auch die Arbeitszeitverkürzung ist ein Thema, das in Vorarlberg diskutiert werden könnte", informiert der Blum-Metallarbeiter weiter.

Als Betriebsrat beim Höchster Beschlägehersteller sei er täglich mit diesen Themen konfrontiert: "Der Druck am Arbeitsplatz nimmt immer mehr zu. Viele Menschen in Vorarlberg können das nachvollziehen und fordern eine Veränderung in der Arbeitswelt. Hier sieht die KPÖ Plus eine Chance, um der Bevölkerung in Österreich eine bessere Zukunft zu bieten."
Wie kommunistisch ist
die KPÖ Vorarlberg?
Kommunismus an sich genießt bekanntlich keinen guten Ruf. Andreas Spechtenhauser betont, dass die KPÖ Plus eine moderne Ausrichtung hat und sich von dem oft kritisierten Kommunismus unterscheidet: "Es geht darum, den Kapitalismus zu besiegen und andere Formen des Wirtschaftens zu finden, die den Menschen und den Bürger in den Mittelpunkt stellen."
Auf Distanz zu Russland und China?
Die KPÖ Plus distanziere sich auch klar von Russland und dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Es gab eine Nähe zur Sowjetunion, aber heute verehrt niemand von ihnen den Oligarchen Putin. Die KPÖ Plus sei bestrebt, sich von "Mütterchen Russland" zu distanzieren und eine eigene politische Agenda zu verfolgen. Auch mit dem kommunistischen Entwurf Chinas kann der gebürtige Bregenzer nichts anfangen: "Wirft man den Blick auf China, bemerkt man auch dort, dass es sich nicht um ein kommunistisches System im wirtschaftlichen Sinn handelt, die Volksrepublik hat sich schon lange dem Kapitalismus zugewandt."

Insgesamt sehe die KPÖ Plus eine Chance, das politische Vakuum in Österreich zu füllen und den Menschen eine bessere Zukunft zu bieten. Die kommenden Wahlen werden zeigen, ob die KPÖ Plus erfolgreich sein wird und ob sie sich in Vorarlberg etablieren kann. Damit wird die Partei das erste Mal seit 1989 bei Landtagswahlen antreten.
(VOL.AT)
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